Technik top, Mensa Flop

SCHWEICH. Die Stefan-Andres-Hauptschule im Schulzentrum Schweich bietet seit dem Schuljahr 2003/2004 ein Ganztagsschulangebot. 135 von insgesamt 400 Schülern gehen den ganzen Tag in die Schule.

Der Unterricht in den Ganztagsschulklassen in der Stefan-Andres-Hauptschule wird nach Jahrgängen differenziert. Fünft- und Sechstklässler erhalten wie "normale" Schüler am Vormittag Unterricht. Daran schließen sich das Mittagessen, die Hausaufgabenbetreuung durch Fachlehrer und verschiedene Projekte an. Anders sieht es bei den höheren Klassenstufen aus. Dort erhalten die Kinder und Jugendlichen ab dem siebten Schuljahr in Deutsch, Mathe und Englisch je eine Wochenstunde mehr Unterricht. "Der Unterricht wird übungsmäßig gehalten, damit sich Themen festigen", betonen Schulleiter Karl-Heinz Feye und Konrektor Heinrich Herres. Die Folge: Die Hausaufgaben seien stark reduziert. Bis auf das Vokabeln lernen oder besondere Arbeiten haben die Schüler ab 16 Uhr frei. Offenbar ist dieses Konzept sowohl bei Eltern als auch bei Schülern gut angekommen. Mehr Anmeldungen als Abmeldungen

"Denn es gibt mehr Anmeldungen als Abmeldungen für die Ganztagsschule (GTS)", freut sich Feye. Die Raumsituation in der 30 Jahre alten Schule bezeichnen die Pädagogen als insgesamt gut. Engpässe gebe es in der Turnhalle, allerdings dürfen die Schüler das Schwimmbad in der Levanaschule benutzen. Ein Aufenthaltsraum wird in Kürze fehlen, wenn die beantragte Leseecke in die Bibliothek einziehen wird. Doch Feye und Herres sind realistisch, was finanziell machbar ist, und überlegen, Übergangslösungen zu finden, bis der "Schülerberg" überwunden ist. Ausstattung und Zustand der Schule seien dank der starken Unterstützung der VG Schweich sehr gut. "Mit Fünf-Jahres-Sanierungskonzepten kümmert sich die VG um den Zustand der Schule und wartet nicht, bis sie marode ist", lobt Herres den Träger. Jeder Raum hat einen Internet-Anschluss, und PC, EDV-Material und Medien böten Lernanreize. Das warme Mittagessen wird in dem benachbarten, gastgebenden Gymnasium eingenommen. "Im Moment haben wir selbst keine Räume dafür", bedauert Feye und hofft langfristig auf Änderung. Denn der Eigenanteil von drei Euro pro Essen sei zu hoch. Die Schule bietet eine Fülle von Arbeitsgemeinschaften. Dabei kooperiert sie auch mit dem TuS Issel oder dem Schweicher Schachverein. Eingesetzt werden zur Betreuung freie Mitarbeiter, darunter auch ältere Schüler, die Verträge mit dem Land haben. Nicht zufrieden sind Feye und Herres mit der Tatsache, dass es faktisch keine Wahlfreiheit für ihre GTS gebe. "Die Leute haben uns die Bude eingerannt, wir hätten mehr als zwei fünfte Klassen einrichten können", bedauert Feye. "Ich würde die Aufhebung der Schulbereichsgrenzen wünschen." Nach derzeitiger Regelung dürfe nur ein Nicht-Ganztagsschulkind, das die nächstliegende GTS besuchen wolle, Schulbereichsgrenzen überwinden.

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