Termin am Ufer

SCHWEICH. Der Fellerbach hat im Januar für Probleme gesorgt. Vor Ort soll nun ganz schnell geklärt werden, wer für die Schäden zuständig ist.

Wer bezahlt die Sanierung der Ufermauer am Fellerbach mitten in der Gemeinde Fell? Die Ortsgemeinde oder die Verbandsgemeinde? Diese Frage steht seit Monaten im Raum. Wie berichtet, hatte der Fellerbach beim Januar-Hochwasser einen Teil der Uferbefestigung an der Bachstraße mitgerissen. Das Schutz-Geländer hängt in der Luft, davor tut sich ein Graben auf, der nur notdürftig abgesperrt ist.Viele Feller weisen der Verbandsgemeinde-Verwaltung die Verantwortung zu und haben ihr mehrfach Untätigkeit vorgeworfen. Der Fellerbach sei ein Gewässer dritter Ordnung und falle deshalb in die Zuständigkeit der VG.Die Vertreter der Verbandsgemeinde sehen das anders. Schäden an Ortsstraßen müsse eine Gemeinde selbst beseitigen, auch wenn die Schäden durch ein Gewässer verursacht werden, für das die VG verantwortlich ist. Dies sei die Ansicht mehrerer Behörden.Am Mittwoch hat sich der Verbandsgemeinderat mit dem Problem beschäftigt. Die Verwaltung habe erst alle Behörden hören wollen, sagte Bürgermeister Berthold Biwer. "Ich bin der Allerletzte, der der Gemeinde etwas vorenthalten will", fügte er an. Biwer schlug vor, kurzfristig eine Ortsbesichtigung mit Vertretern von Orts- und Verbandsgemeinde sowie der Behörden anzuberaumen. Er änderte damit den Beschlussvorschlag der Sitzungsvorlage. Denn der war unmissverständlich: "Wegen der gesetzlich eindeutig geregelten Zuständigkeit bleibt der VG keine Möglichkeit, der von der Ortsgemeinde Fell beantragten Kostenübernahme nachzukommen.""Mit diesem Beschluss hätten wir auch schlecht umgehen können", sagte Franz-Josef Egner (SPD). Mit dem Vorschlag renne Biwer "offene Türen" ein. "Wir wollen nur einen Kompromiss", sagte Egner. Vieles sei nur eine Frage der Interpretation.Fraktionen begrüßen den Ortstermin

"Die Klärung der Rechtslage war wichtig, damit wir keinen Präzedenzfall schaffen", sagte Wolfgang Sauer (CDU). Die Ungeduld der Feller sei verständlich. Sauer forderte, nach "vernünftigen Ansätzen für einen Hochwasserschutz zu suchen".Die hatte Berthold Biwer schon ins Gespräch gebracht. Oberhalb der Gemeinde solle nach Möglichkeiten für Rückhaltebecken gesucht werden. "Da sind wir zuständig", sagte er.Die Meinung in der FWG sei geteilt, sagte Peter Lörscher. Der Beschlussvorschlag habe der Fraktion Probleme bereitet. Andererseits sehe er "einige Ortsbürgermeister schon in Lauerstellung, auch etwas zu bekommen, wenn wir in Fell helfen". Deshalb sei der Ortstermin der richtige Schritt."Wir sollten die Besichtigung bald machen", bat Ortsbürgermeister Helmut Schneiders. Schließlich solle die Bachstraße ausgebaut werden. Vorher müssten aber die Zuständigkeiten geklärt sein.

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