Testphase hat sich bewährt

FREUDENBURG. Ob der Monty-Python-Klassiker "Always look on the bright side of life" wohl von der Freudenburger Ortslage inspiriert wurde? Dort leben die Bürger nämlich im wahrsten Sinne des Wortes auf der Sonnenseite.

Angeschmiegt ans Leukbachtal scheint Freudenburg der ideale Platz für Sonnenanbeter - die Sonne scheint von morgens früh bis abends spät. Für Ortsbürgermeister Bernd Gödert wäre diese besondere Lage der 1580-Einwohner-Gemeinde Grund genug, noch schnell einen der Bauplätze im Neubaugebiet "Steffensbungert" zu erwerben. Die Hälfte der Grundstücke haben sich nämlich schon andere Sonnenkinder gesichert.Zur Sicherheit der Kinder

"In Freudenburg gibt es vom Arzt über den Metzger bis hin zum Möbelgeschäft eine komplette Infrastruktur, und auch auf Vereins- und Veranstaltungsebene ist jede Menge los", wirbt Gödert für seine Gemeinde. Darüber hinaus sei man in einer halben Stunde in Luxemburg oder Trier und wohne trotzdem auf einem ruhigen und beschaulichen Stückchen Erde.Und es soll sogar noch ruhiger werden. Die Hauptstraße der Gemeinde soll nämlich demnächst verkehrsberuhigt werden. Schon seit vielen Jahren tragen die Anwohner und die Mitarbeiter des an der Straße liegenden Kindergartens ihre Bedenken wegen den hohen Geschwindigkeiten vor, mit denen Autofahrer aus Richtung Mettlach kommend nach Freudenburg reinbrausen.Nach einem entsprechenden Antrag an den Gemeinderat, den dieser voll unterstützt hat, sind nun vor kurzem probeweise Verkehrsberuhigungen simuliert worden. "Bei den Messungen kam heraus, dass wegen der Beruhigungsmaßnahmen im Schnitt neun Kilometer langsamer gefahren wurde", berichtet der Ortsbürgermeister. Eine nicht nur mess-, sondern auch spürbare Veränderung?Anwohner Heinz Philipps ist von der Maßnahme nicht überzeugt: "Die meisten fahren noch genauso schnell, und bei manchen hat man sogar den Eindruck, dass sie sich einen Spaß daraus machen, besonders schnell um die Schikanen herumzufahren."Im Kindergarten ist man da schon zufriedener. "Wir sind sehr froh, dass sich endlich was getan hat und es wahrnehmbare Veränderungen gibt. Es ist zwar immer noch am wichtigsten, an die Vernunft der Fahrer zu appellieren, aber dabei sind die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen schon eine große Hilfe", resümiert Stefanie Thielmann, Vorsitzende des Elternbeirats. Laut Ortsbürgermeister sollen die Verkehrsberuhigungen jetzt wahrscheinlich zu einer festen Einrichtung werden.Übrigens wirbt Bernd Gödert nicht nur um die Gunst von Neubürgern, auch über die "Alt-Freudenburger" ist er voll des Lobes. "Wir haben 13 Vereine und drei Chöre. Wenn Zusammenhalt gebraucht wird, sind alle da", sagt er. Der Heimat- und Kulturverein beispielsweise lege gerade eine Zisterne an der Burg frei. Für die Anlegung drei neuer Bolzplätze zeichne der Sportverein verantwortlich.Ausbau nach 20 Jahren

Auch auf politischer Ebene tut sich was in Freudenburg. Nach 20 Jahren Kampf wird jetzt endlich die inzwischen ziemlich marode Maximiner Straße, die früher der Weg zu den Kalkbrennereien war und deshalb im Volksmund "Kelker" genannt wird, ausgebaut. Außerdem soll der Spielplatz auf dem Eiderberg für die kleinen Freudenburger wieder attraktiver gemacht werden.Für seine Gemeinde wünscht Gödert sich jetzt noch einen regeren Tourismus. "Optische Schönheiten wie die Kollesleukener Schweiz oder den Wald mit seinen Wander- und Radwegen haben wir schon. Jetzt fehlen aber noch andere strukturelle Begebenheiten, um Touristen für einige Tage bei uns zu halten." Morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah": 50 Jahre haben Vater und Sohn aus Ockfen nach einem im Zweiten Weltkrieg vermissten Familienmitglied geforscht.

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