Teurer Grund und Boden

TRASSEM. Das geplante Neubaugebiet für Trassem hält die Gemeinde auch im neuen Jahr auf Trab. Im Haushaltsplanentwurf für 2007 nimmt der Grunderwerb von Bauland mit 186 000 Euro den größten Posten ein. Ob zunächst das Gebiet "Perdenbacher Gewann" oder der "Halstenberg" geplant werden wird, soll Thema in der nächsten Rats-Sitzung sein.

Ein umfangreiches Werk mit ernüchterndem Ergebnis - auf diesen Nenner lassen sich die Haushaltssatzung und der Haushaltsplanentwurf der Ortsgemeinde Trassem für das Haushaltsjahr 2007 bringen. Auf mehr als 70 Seiten hat die Kämmerei der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg alle Posten des Verwaltungs- und Vermögenshaushaltes zusammengetragen. Auch in diesem Jahr gehört die Ortsgemeinde Trassem nicht zu den Gemeinden, die einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können. Von 16 Gemeinden innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg können dies für 2007 lediglich Serrig, Mannebach, Fisch und Ayl. In Trassem stehen für das Haushaltsjahr 2007 im Verwaltungshaushalt erwartete Einnahmen von 848 680 Euro veranschlagten Ausgaben von 1 040 575 Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Fehlbedarf von 191 895 Euro. "Das Defizit kann betroffen machen"

Im Vermögenshaushalt sind bei Einnahmen und Ausgaben 359 900 Euro festgesetzt. Der Gesamtbetrag der Kredite beläuft sich auf 231 600 Euro. Mit einer Enthaltung von SPD-Mitglied Bernd Koewenig stimmte der Rat dem Entwurf zu. "Ein Defizit von mehr als 206 000 Euro kann betroffen machen", kommentierte Leo Lauer, Bürgermeister der VG Saarburg, den Haushalt. "Die gute Nachricht dabei ist jedoch, dass es für 2005 noch eine Bedarfszuweisung des Landes gibt, die dieses Defizit um mehr als 14 000 Euro reduziert. Für 2006 allerdings wird es keine Bedarfszuweisung mehr geben." Wie bereits bei anderen Ortsgemeinderats-Sitzungen, bei denen der Haushalt auf der Tagesordnung stand, kritisierte Lauer den Wegfall dieser "Finanzspritze" des Landes deutlich. Die Gemeinden hätten mittelfristig kaum eine Chance, von ihren Schuldenbergen herunterzukommen und ihren Aufgaben gerecht zu werden. "Gerade mal ein Prozent steht noch für freiwillige Leistungen zur Verfügung. Da ist kaum noch Einsparpotenzial." Und die um ein Prozent gesenkte Umlage, die die Ortsgemeinden an die Verbandsgemeinde abführen müssen, mache in Trassem gerade mal 6250 Euro aus. 186 000 Euro für Grundstücksankauf

Dennoch wird die Gemeinde auch in diesem Jahr nicht im Stillstand verharren, sondern fleißig investieren. Dickster Brocken des Vermögenshaushaltes: der Ankauf von Grundstücken in den optionalen Neubaugebieten "Perdenbacher Gewann" und "Halstenberg". 186 000 Euro sind dafür vorgesehen. Da diese Summe nach Einschätzung von Ortsbürgermeister Wolfgang Benter (CDU) nicht ausreichen wird, schlug er in der Sitzung vor, für eine Detailplanung der beiden bislang parallel geplanten Baugebiete zusätzlich 15 000 Euro für die "Perdenbacher Gewann" und 30 000 Euro für den "Halstenberg" in den Haushalt einzustellen. Darauf reagierte Raimund Boquoi von der Freien Wählergruppe Boquoi: "Ich kann darin keinen Sinn sehen. Gebaut wird ohnehin nur ein Baugebiet. Und dafür werden die 186 000 Euro wohl ausreichen. Zumal es für den Ankauf verschiedene Modelle gibt und die Gemeinde nur zum Teil in Vorleistung treten wird. Zur Not muss man halt nachfinanzieren." Das sah Leo Lauer anders: "Es hätte schon seinen Reiz, Geld für die Detailplanung einzustellen, sonst programmieren wir den Nachtragshaushalt vor. Wenn wir von vorneherein eine Summe bereitstellen, müssen wir später nicht zwangsläufig eine Pause einlegen." Schließlich einigte sich der Rat darauf, 20 000 Euro als "Anschubfinanzierung für die Planung" in den Haushalt einzustellen. Das Thema Neubaugebiet soll bei der nächsten Sitzung wieder thematisiert werden. Einen Termin gibt es noch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort