Tradition in Frauenhand

BONERATH. Der Heimat- und Kulturverein (HuK) hat Bewegung in die 260-Seelen-Gemeinde gebracht und die Bewohner zusammenrücken lassen. Die Spitze des aktiven Bürgervereins stellt sich vor.

"Die Vereine sind zusammengerückt, und ein neues dörfliches Bewusstsein wurde geschaffen", zieht Gaby Theis, Erste Vorsitzende des HuK, Bilanz der siebenjährigen Vereinsgeschichte. Die Bereitschaft mitzumachen sei vor allem während des mittlerweile jährlich stattfindenden "Krompernfestes" sehr groß. Im Oktober schälen 100 Helfer Kartoffeln, bereiten Reibekuchen zu oder schleppen Bänke, damit sich die Gäste die für die Region typischen Gerichte schmecken lassen können. "Jeder packt dort an, wo er kann", sagt Helga Scherf. "Es ist eine Gemeinschaftsarbeit des Dorfes", so Gaby Theis. Von der einstigen Interessengemeinschaft "St. Martin" hat der HuK die Organisation der Seniorentage übernommen. Auch für die Verschönerung des Ortes am Rande des Osburger Hochwaldes setzen sich die Vorstands-Damen und viele freiwillige Helfer ein. Der Parkplatz "Riveristalsperrenblick" wurde mit Blumen, Bäumen und einer Wanderkarte wesentlich aufgewertet. Warum setzen sich die Frauen für das Dorf und vor allem für den Erhalt der Tradition ein? "Es macht einfach Spaß", sagt Mathilde Terres. Martina Bernardy: "Tradition ist beispielsweise über ältere Menschen erfahrbar. Der Seniorennachmittag bietet eine gute Möglichkeit, mit älteren Bürgern ins Gespräch zu kommen." "Es geht auch um Wertevermittlung", meint Gaby Theis. Vor allem die positiven Rückmeldungen nach Veranstaltungen spornen den Vorstand immer wieder an, weiter zu machen. Seit der Vereinsgründung im November 1998 hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt. "62 Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 84 Jahren unterstützen den HuK durch ihre Mitgliedschaft", sagt Gaby Theis. Heringsessen an Fastnacht, Kinderkarneval, Vereinszeitungen - all das geht auf das Konto des Vereins. Was steht in Zukunft an? Die aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenkenden Feste werden weiterhin organisiert, und für ein Wörterbuch zur Erhaltung des Bonerather Dialekts sammeln die Vorstandsmitglieder derzeit fleißig Ausdrücke.

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