Saarburg Das Untere Saartal ist ein Weinanbaugebiet der Superlative. Der höchste Preis, der bislang für junge Rieslingweine gezahlt wurde, kommt aus der Lage Scharzhofberg (Egon Müller IV, Wiltingen). Mit Dorothee und Hanno Zilliken vom Weingut Geltz-Zilliken (Saarburg) und Florian Lauer (Weingut Peter Lauer, Ayl) kommen laut dem Weinführer Gault-Millau 2015 und 2016 die Winzer des Jahres ebenfalls von der Saar.

Es sind aber nicht nur diese Spitzenweingüter an den 25 Flusskilometern, die hervorragende Weine ausbauen. Es gibt eine Vielzahl an Weinbaubetrieben in der - wie es Egbert Dederichs ausdrückt -"zweiten Reihe, die hervorragende Weine produzieren".
Dederichs ist einer von etwa 300 Besuchern am ersten Tag des vom Saarriesling-Verein organisierten Weinfrühlings in der früheren Glockengießerei Mabilon. Zwei Tage lang präsentierten am Wochenende 14 Weingüter aus dem Bereich Saar des Anbaugebiets Mosel rund 100 Weine. Schwerpunkt waren - natürlich - Rieslingweine. Es wurden aber auch Tropfen aus anderen Rebsorten, wie beispielsweise Früh- oder Spätburgunder, Regent und Auxerrois, präsentiert.

Thomas Kurzmann liebt die entspannte Stimmung in dem historischen Ambiente, um sich mit den Winzern über ihre Weine zu unterhalten. Er ist vor einigen Monaten aus dem Saarland nach Saarburg gezogen und hat jetzt den Weißwein für sich entdeckt. "Als Saarländer habe ich bis vor einem Jahr am liebsten wegen der Nähe zu Frankreich Rotwein getrunken, aber die Saarweine haben mich wirklich überzeugt. Jetzt bin ich ein richtiger Riesling-Fan", sagt Kurzmann.

Nicole Thinnes ist mit ihren Freundinnen von Serrig nach Saarburg gewandert. Gemeinsam helfen sie als "feinherbe Mädels" oft auf Veranstaltungen in Serrig aus. Auf dem Weinfrühling haben sie ihre Liebe zum Riesling aber wieder bestätigt gefunden: "Hier im Saartal wächst der beste Wein der Welt", sind sie sich einig.
Winfried Busche aus Sulzbach (Saarland) ist mit seinen alten Fußballkameraden zu einem Kurztrip an die untere Saar gekommen. "Den Weinfrühling haben wir heute eher zufällig gesehen und beschlossen, den Nachmittag mit Wein zu genießen", sagt Busche, der von der Gießhalle besonders fasziniert ist.

Frank Staudt besucht mit einigen Freunden ebenfalls die frühere Glockenmanufaktur. Für ihn waren es nur ein paar Meter, lebt er doch in der Saarburger Unterstadt. Er findet: "Für Saarburger ist die Messe im Staden eine Pflichtveranstaltung." Es sei immerhin die einzige Veranstaltung, auf der es nur Saarweine zum Verkosten gebe. Da widerspricht dann auch nicht seine Frau Petra Pinnel-Staudt. Sie kommentiert grinsend, dass man als "Kind von der Obermosel auch mal Riesling trinken müsse". Schließlich komme der "beste Moselwein ja von der Saar".