Ulk-Truppe mit sozialem Gewissen

WALDRACH. Im Vergleich zu den anderen Ortsvereinen ist die Interessengemeinschaft Männerballett (MBW) mit ihren 30 Jahren noch ein junger Verein. Und doch hat er sich zu einem markanten Eckpunkt im Leben der Gemeinde und der Vereinswelt entwickelt.

Der landläufige Spruch "Keine Feier ohne Meier" kann in Waldrach auf das MBW umgemünzt werden. Denn es vergeht kaum eine Veranstaltung oder Feier, bei der die 17 aktiven Mitglieder des MBW ihre Finger (oder Beine) nicht im Spiel haben. Dabei machen sie immer wieder durch ihre extravaganten Ideen und die Zuverlässigkeit von sich reden. Das MBW wird im Jahr seines 30-jährigen Bestehens die Wein- und Laurentiuskirmes vom 6. bis 9. August auf dem Gemeindeplatz ausrichten. Dabei will der Veranstalter nichts dem Zufall überlassen und hat entsprechend geplant. Die Strandparty, das "Spektakel à la Ballermann" wird am Freitag, 6. August, das Festwochenende eröffnen. Gerüchte über viel schwarze Folie, rund 40 Tonnen Sand und einen riesigen Bierstand mit zwölf Metern Durchmesser machen bereits die Runde im Dorf.Aus Biertisch-Laune entstanden

Den Samstag gestaltet die Band "California Dreams" mit dem Kirmestanz. Am Sonntag, dem Tag der Familie, werden nach dem Festgottesdienst in der Pfarrkirche und dem Frühschoppen am Nachmittag mehrere Tanzgruppen ihr Können beweisen. Am Abend spielen das RWE-Orchester und das Quintett "Viel-Harmonie" auf. Keine Frage, dass auch Männerballette und Showtanzgruppen auf dem Programmzettel stehen. Der Montag, 9. August, ist der "Tag der Betriebe". Nach einem zünftigen Mittagstisch und der Kinderbelustigung am Nachmittag unterhält ab 19 Uhr die Winzerkapelle Waldrach beim Kirmeskonzert. Zum Ausklang spielt die Gruppe "Accustica mit Schitty" auf. Das Männerballett ist die urigste Tanzgruppe des Waldracher Karnevals. Am Biertisch vor 30 Jahren aus der Taufe gehoben, konnten die Gründer damals die Folgen nicht ahnen. Der Erfolg blieb angesichts der gekonnten Tänze nicht aus, und es folgten Auftritte auf Auftritte. Sie führten die Waldracher über die Kreisgrenzen hinaus bis nach Frankfurt und Bonn.Der Spaß soll auch anderen Freude machen

Präsident Erwin Schneider: "30 Jahre, das ist eine Zeitspanne, die uns herausfordert, einmal innezuhalten und über die vergangene Zeit nachzudenken." Dazu hat das MBW eine eigene, reichlich bebilderte Chronik erstellt, in der es die Jahrzehnte Revue passieren lässt. Darin werden nicht nur die Ereignisse aus den Anfangsjahren erzählt, sondern es wird auch an die damals handelnden Personen erinnert. So werden manche Episoden erzählt, die das Buch lebendig und lesenswert machen. Schneider: "Wir wollten nicht nur Zahlen und Fakten wiedergeben, sondern den Zeitgeist. Besonders die Anfangsjahre und die Umstände der Vereinsgründung wollen wir dem Leser bewusst machen." Enthalten sind auch Berichte über das soziale Engagement des Vereins. Denn das MBW engagiert sich seit jeher für wohltätige Projekte. Unterstützung erfuhren unter anderem der Kindergarten, die Grundschule, die Jugendfeuerwehr, die Jugend des MHD und die Waisenkinder im ukrainischen Ivano-Frankiwsk.

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