Unfallschwerpunkt entschärft?

KONZ-KÖNEN. Immer wieder kommt es zu Verkehrsunfällen auf der Bundesstraße (B) 51 zwischen Konz-Könen und der Abfahrt nach Wawern. Ein neuer Straßenbelag soll die Strecke sicherer machen.

Die kurvenreiche Strecke auf der B 51 zwischen Konz-Könen und der Abfahrt nach Wawern ist vielen Autofahrern in schlechter Erinnerung. Immer wieder kamen dort Fahrzeuge von der Straße ab, landeten im Graben oder stießen zusammen. Alleine in den vergangenen vier Jahren ereigneten sich auf dieser Strecke mehr als 25 Verkehrsunfälle, bei denen sechs Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Ursache war oftmals nicht angepasste Geschwindigkeit.Fahren wie auf Schmierseife

Aber auch der Zustand der Straße dürfte seinen Teil zum Unfallgeschehen beigetragen haben. So wies die Strecke zahlreiche Unebenheiten und Risse auf, der Straßenbelag war teilweise spiegelglatt. "Durch die hohe Verkehrsbelastung wird der Straßenbelag im Laufe der Jahre abgerieben und nutzt sich ab. Aus einem ursprünglich groben und griffigen Fahrbahnbelag wird so eine glatte Oberfläche", erläutert der Leiter der Straßenmeisterei Saarburg, Herbert Britten. Die meisten Unfälle seien passiert, wenn nach einer längeren Trockenphase Regen eingesetzt habe. Aus auf der Fahrbahn liegendem Schmutz, Reifenabrieb und Blättern sei ein Schmierseife nicht unähnliches Gemisch entstanden, das die glatte Fahrbahn zu einer Rutschbahn gemacht habe. Zusammen mit überhöhter Geschwindigkeit sei dies manchem Autofahrer zum Verhängnis geworden.Grenzwertigkeit bei Routine-Kontrolle bemerkt

"Wir führen regelmäßig Zustandsbewertungen der Bundes- und Landesstraßen mit speziellen Messfahrzeugen durch", sagt Sebastian Stab vom Landesbetrieb Straße und Verkehr in Trier (LSV). "Dabei werden Griffigkeit, Substanz und Unebenheiten einer Straße bewertet." Die Straßen würden klassifiziert, in verschiedene Dringlichkeitsstufen eingeteilt und in der sich daraus ergebenden Reihenfolge saniert. Bei einer routinemäßigen Überprüfung sei festgestellt worden, dass die B 51 in diesem Bereich "grenzwertig" war. "Griffigkeitsverbessernde Maßnahmen" seien erforderlich gewesen. Ein "Dünnschichtbelag im Kalteinbau" - wie der neue Straßenbelag im Fachjargon heißt - soll Abhilfe schaffen.Dünne Deckschicht für mehr Sicherheit

Dabei handelt es sich um eine ein Zentimeter dicke, feinkörnige Decke, die auf den bisherigen Straßenbelag aufgebracht wird. Vorher werden Risse und Schäden repariert und Unebenheiten beseitigt. In den vergangenen Wochen wurde die Strecke zwischen Konz-Könen und der Abfahrt nach Wawern saniert. Die Mittelmarkierung fehlt noch. Sie kann nach Auskunft der Straßenmeisterei Saarburg erst im Frühjahr aufgebracht werden. Zehn Jahre soll der Dünnschichtbelag halten. Dennoch dürfte auch die neue Straßendecke kein Allheilmittel gegen die Verkehrsunfälle in diesem Bereich sein, so lange immer noch unverantwortliche Fahrzeuglenker in halsbrecherischer Fahrt versuchen, die Höchstgeschwindigkeit im Kurvenbereich dieser Strecke auszuloten.

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