Ungeliebte Haustiere mitten im Müll

Für viele Bürger ist der Waldparkplatz an der Landesstraße 135 zwischen Mannebach und Saarburg ein Schandfleck. Denn immer wieder laden Unbekannte dort Müll ab (der TV berichtete). Auch Haustiere wurden im Umfeld des Platzes schon ausgesetzt. Robert Weber aus Mannebach fordert nun: "Nur eine Schließung löst das Problem dauerhaft."

 Ein Parkplatz als Müllhalde: Der Mannebacher Robert Weber, passionierter Jäger und Naturfreund, sieht darin ein Problem. TV-Foto: Hermann Pütz

Ein Parkplatz als Müllhalde: Der Mannebacher Robert Weber, passionierter Jäger und Naturfreund, sieht darin ein Problem. TV-Foto: Hermann Pütz

Mannebach/Saarburg. Robert Weber ist passionierter Jäger. Sein Revier ist ein Waldgebiet nahe Mannebach. Fast jeden Tag verbringt der 61-Jährige mehrere Stunden auf seinem Hochsitz, von dem aus es nur wenige Gehminuten sind bis zu einem an der L 135 zwischen Mannebach und Saarburg gelegenen Parkplatz. Weber berichtet: "Regelmäßig höre ich auf dem Hochsitz Geräusche, die vom Parkplatz kommen." Oft laufe er dann sofort "nach unten", um nachzusehen. Denn immer wieder nutzen Unbekannte den mitten im Wald gelegenen und von der Landesstraße kaum einsehbaren Parkplatz als Müllhalde. Zwar hat Weber bislang noch niemanden beim Abladen erwischt, "allerdings habe ich auf dem Platz schon häufiger Müll gefunden, der kurz zuvor noch nicht da war."Gefunden hat der Mannebacher schon alles Mögliche: von alten Autoreifen über -batterien bis hin zu Kühlschränken und anderen Hausgeräten. "Inzwischen nehme ich nur noch die Autobatterien mit und lasse sie entsorgen - wegen der Gefahr für Kinder, die von der Batteriesäure ausgeht", sagt Weber. Schlimmer noch als der illegal entsorgte Müll ist das, was der 61-Jährige schon länger beobachtet: "Ab und zu werden im Umfeld des Parkplatzes Haustiere - hauptsächlich Katzen - ausgesetzt." Die Tiere, die teils halb verhungert seien, bringe er ins Tierheim. "Viele sind aber auch schon auf der vorbeiführenden Landesstraße überfahren worden." Besonders in der Urlaubszeit, wenn der nahe gelegene Ferienpark auf dem Saarburger Warsberg geöffnet hat, ist die Zahl der Aussetzungen laut Weber hoch. Der Mannebacher vermutet: "Leute, die im Ferienpark Urlaub machen, entledigen sich ihrer Haustiere auf dem Parkplatz." Beweisen könne er das nicht. "Bekannte haben mir aber schon berichtet, Autos mit niederländischen Kennzeichen auf dem Parkplatz gesehen zu haben, kurz bevor ein Tier gefunden wurde."Auch deshalb, weil er sich als Jäger mit der Natur verbunden fühlt, ist die Parkplatz-Situation für Robert Weber ärgerlich. Zwar werde der Platz regelmäßig - nach Auskunft des Trierer Landesbetriebs Mobilität (LBM) einmal wöchentlich - gesäubert, aber schon am nächsten Tag liege wieder haufenweise Unrat herum. "Vielleicht bringt es etwas, wenn man die Hecken wegschneidet, die die Sicht von der Straße auf den Parkplatz versperren", sagt Weber. Die beste, weil langfristigste Lösung sei wohl, den Platz zu schließen. Extra Müllentsorgung auf Park- und Rastplätzen Die Entsorgung von illegal abgeladenem Müll verursacht bei der Straßenmeisterei Saarburg als Straßenbaulastträger jedes Jahr Kosten in fünfstelliger Höhe, wie Klaus Wagner vom Trierer Landesbetrieb Mobilität (LBM) im März gegenüber dem TV erklärte. Es sei nicht zulässig, Hausmüll, Garten- und Bauabfälle sowie Sperrmüll auf Park- und Rastplätzen abzuladen. Die dort aufgestellten Müllbehälter dienen nur der Entsorgung von Reiseabfällen. Wer sich dem widersetzt, riskiert eine Strafverfolgung, die neben empfindlichen Geldstrafen auch Schadenersatzforderungen nach sich ziehen kann.

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