"Unsere Fluss-Landschaft zieht die Menschen an"

SAARBURG. Die Sonne bringt die Touristen nach Saarburg. Seitdem sich der Sommer von seiner freundlichen Seite zeigt, freut sich die Saar-Obermosel-Touristik über überdurchschnittlich gute Besucherzahlen in der Verbandsgemeinde Saarburg. Nach wie vor im Trend: der Radtourismus.

"Jetzt, wo das schöne Wetter da ist, brummt's", erklärt Stefanie Koch, Geschäftsführerin der Saar-Obermosel-Touristik (SOT), mit zufriedenem Gesichtsausdruck. Seit Beginn der Schön-Wetter-Periode strömten die Touristen nur so in die Burgstadt an der Saar. Das sei Entschädigung für ein schwaches Frühjahrs-Geschäft, erklärt die Tourismusfachfrau. "Normalerweise beginnt bei uns die Saison vor Ostern. Wegen des anhaltenden schlechten Wetters und der Kälte sind die Touristen in diesem Frühjahr aber weggeblieben. Auch an den Feiertagen wie 1. Mai oder Christi Himmelfahrt, wo es ansonsten immer proppevoll in der Stadt ist, war in diesem Jahr nichts los." Im Vergleich zum Vorjahr entwickelten sich die aktuellen Besucherzahlen "sehr, sehr gut". Dabei entscheide sich das Gros der Besucher kurzfristig für einen Urlaub in der Saarburger Region. "Vor zehn Jahren haben die Gäste im Januar, Februar, März ihren Sommer-Urlaub in unserer Region gebucht. Heute warten viele das Wetter ab, entscheiden spontan und fragen dann kurz vor ihrer Abreise bei uns nach Zimmern. Unter den Radtouristen stehen viele auch direkt auf der Matte", erläutert Koch. Während im Frühjahr und Herbst verstärkt ältere Menschen in die Region kämen, machten im Sommer vor allem Familien mit Kindern und "mittelalterliche" Radtouristen das Klientel aus. Radtouristen blieben im Durchschnitt fünf Tage, Familien und Ältere eine Woche. Aus ganz Deutschland kämen die Gäste, aus Nordrhein-Westfalen vor allem die "Last minute-Bucher". 27 Prozent der Touristen reisten aus den Niederlanden und aus Belgien an. Und was schätzten die Touristen an Saarburg und seiner Umgebung? "Die Fluss-Landschaft zieht ungemein", sagt Stefanie Koch. "Und interessanterweise spielt die Lage im Dreiländer-Eck nicht die Rolle, wie wir es immer angenommen hatten." Die Gäste hielten sich in der Natur auf, machten Ausflüge in die nähere Umgebung. Eine Renaissance erlebe derzeit der Wandersport. "Früher haftete dem Wandersport ein altmodisches Klischee an. Das hat sich völlig geändert. Viele Jüngere kommen inzwischen wegen der Wandermöglichkeiten zu uns." Wegen dieser Entwicklung plane die SOT auch, in Kürze eine Wanderbroschüre aufzulegen. Stark im Trend liege nach wie vor der Fahrrad-Tourismus. 300 Pauschal-Buchungen gebe es bislang für die Saison. Koch: "Im Moment bekommen wir für diesen Bereich ständig Anrufe und Nachfragen." Darüber hinaus gingen derzeit täglich zwischen zehn bis 20 Anfragen nach Unterkunftsmöglichkeiten bei den SOT-Stellen in Konz und Saarburg ein. Interessierte Besucher suchten preiswerte, ruhige Unterkünfte in Fluss-Nähe und möglichst am Radweg gelegen. Was Pensionen und Hotels angehe, sei man in der Region gut aufgestellt. Bedarf bestehe hingegen noch bei Privatzimmern. Erstmals gibt es in diesem Sommer kein festes Freizeitprogramm der SOT mehr: "Wir haben das rausgenommen, nachdem beispielsweise von uns organisierte Weinproben, Ausflüge oder geführte Wanderungen überhaupt nicht angenommen worden sind." Im Gegenzug macht Stefanie Koch eine Marktlücke für den Saar-Obermosel-Bereich aus: "Was wir gebrauchen könnten, wäre ein gutes Wellness-Angebot, mit dem wir bei uns die Saison verlängern."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort