Verantwortung für den Ort

LONGUICH. (red) Jugendliche dürfen keine Randgruppe in der Gemeinde sein. Sie müssen Teil der Gemeinschaft sein. Diese Forderung von Jugendpfleger Dirk Marmann wurde in Longuich umgesetzt.

Dass Jugendliche in vielen Gemeinden häufig für Ärger sorgen, ist hinlänglich bekannt. Dass es aber auch anders geht, zeigten zwölf Jugendliche in Longuich. Durch gemeinnützige Arbeit wollten sie mit dieser Einschätzung aufräumen und gingen einen Tag lang den Gemeindearbeitern zur Hand. Bereits um 8 Uhr standen die Jungen und Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren freiwillig an der Grundschule bereit, um dort bei Temperaturen von knapp über null Grad Celsius die Laufbahn wieder in Schuss zu bringen. "Bei der Arbeit spürt man die Kälte gar nicht so sehr", bemerkte der 13- jährige Lukas Schleimer beim Zusammenfegen des Laubs. Auch die angrenzenden Grünanlagen, der Schulhof sowie Bereiche des Friedhofes wurden von den Jugendlichen gesäubert. "Es ist schön zu sehen, dass wir es geschafft haben, hier in Longuich eine gut funktionierende Jugendgruppe aufzubauen", sagte Dirk Marmann, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich. "Wichtig ist, dass sich diese Gruppe in das Gemeindeleben integriert und dies auch von der Bevölkerung und den Gemeindevertretern so wahrgenommen wird. Die Jugendlichen dürfen nicht als Randgruppe in der Gemeinde existieren, sondern sie müssen Teil der Gemeinde sein!" Auch in Longuich kam es mehrfach zu Beschwerden über Verunreinigungen, Lärmbelästigungen oder Sachbeschädigungen durch Jugendliche. Manch einem Mitbürger will sogar ein Zusammenhang zwischen solchen Meldungen und den Öffnungszeiten des Jugendraumes aufgefallen sein. Für Marmann ist ein solcher Zusammenhang nicht abwegig. Allerdings sieht er die Problematik darin, dass es Jugendlichen häufig an sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten fehlt. Mit der Organisation eines offenen Jugendraumes haben die Jugendlichen, so der Jugendpfleger, eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, an der sie ihre persönlichen Kompetenzen steigern können. So kann es sein, dass sich Beschwerden über jugendliche Treffpunkte in der Gemeinde tatsächlich während der Zeiten häufen, in denen der Jugendraum geschlossen ist, da sich die Jugendlichen dann einen so genannten informellen Treffpunkt suchen, an dem keiner die Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln kontrolliert. Mit der Säuberungsaktion haben die Longuicher Jugendlichen Verantwortung für ihre Gemeinde übernommen, und Spaß hat es ihnen auch gemacht. Auch in Zukunft wollen sie sich mit ähnlichen Aktionen am Gemeindeleben in Longuich beteiligen. Am 8. November findet eine Mitgliederversammlung des Vereins Jugendtreff Longuich-Kirsch statt, bei der ein neuer Vorstand gewählt wird. Auch hier werden wieder Jugendliche Verantwortung für andere in Longuich übernehmen.

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