Verbindung ab Graf-Siegfried-Straße

SAARBURG. In Saarburg gibt es seit kurzem wieder die Möglichkeit, "am Schalter" Bahnfahrkarten zu kaufen. Das "Saarburger Reisebüro" hat den Service übernommen – und rennt damit offensichtlich bei der Bevölkerung "offene Türen" ein.

 Inhaberin Christel Sommer (links) verkauft im "Saarburger Reisebüro" seit kurzem Bahnfahrkarten. Mit im Bild: Saar-Obermosel-Touristik-Geschäftsführerin Stefanie Koch. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Inhaberin Christel Sommer (links) verkauft im "Saarburger Reisebüro" seit kurzem Bahnfahrkarten. Mit im Bild: Saar-Obermosel-Touristik-Geschäftsführerin Stefanie Koch. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Was früher zum "ganz normalen" Service der Bahn gehörte, ist inzwischen in vielen kleineren Städten zum Auslaufmodell geworden: Nur an wenigen Bahnhöfen können Fahrgäste ihre Tickets noch am Schalter kaufen. Auch in Saarburg gehörte dieses Prozedere einige Jahre der Vergangenheit an. Im Jahr 2000 machte die Bahn nach Auskunft von Saarburgs Bürgermeister Leo Lauer ihren Fahrkartenschalter "dicht". "Bis März 2003 hat die Bahn dann mit der Firma ,Entrada' kooperiert, die in ihrem Auftrag die Fahrkarten verkaufte. Als damit auch Schluss war, blieb den Leuten nur noch der Automat am Bahnhof." Immer wieder sei Lauer darauf angesprochen worden, "dass man in Saarburg nicht mal eine Fahrkarte kaufen kann. Besonders ältere Menschen haben diesen Zustand bemängelt, weil sie mit dem Automaten nicht klar kamen", weiß Lauer. Aus diesem Grund habe man zwischenzeitlich erwogen, den Service bei der Geschäftsstelle der Saar-Obermosel-Touristik (SOT) anzusiedeln. "Grundsätzlich hätten wir das gerne angeboten. Von der Logistik, aber auch vom Personal her wäre das Ganze jedoch zu aufwändig gewesen", erklärt SOT-Geschäftsführerin Stefanie Koch. Schließlich habe sich ein Kontakt mit dem "Saarburger Reisebüro" an der Graf-Siegfried-Straße ergeben. "Wir konnten uns das gut vorstellen, da wir ohnehin bereits über die touristischen Programme der Bahn mit diesem Unternehmen zusammenarbeiten", erzählt Reisebüro-Inhaberin Christel Sommer. Ein halbes Jahr habe es gedauert, bis die nötige Ausstattung mit Computer, Drucker und entsprechender Software angeschafft und installiert und der Arbeitsplatz eingerichtet gewesen sei. "Seit Anfang Februar verkaufen wir nun die Bahn-Fahrkarten, die Anfangs-Schwierigkeiten sind überwunden", sagt Sommer. Das Angebot habe sich inzwischen allein über Mund-zu-Mund-Propaganda in weiten Teilen herumgesprochen. "Die Kunden sind sehr froh, dass es wieder eine Anlaufstelle für den Fahrkartenverkauf gibt", sagt Christel Sommer. "Natürlich lässt sich ein Ticket auch über das Internet besorgen. Aber wir hören immer wieder, dass vielen das zu umständlich ist und sie irgendwann aufgeben." Dabei gehe es im Reisebüro nicht allein um den Verkauf. Sommer und ihre Kolleginnen erteilen kostenfrei diverse Auskünfte zu Bahnverbindungen, übernehmen die Sitzplatz-Reservierung oder die Gepäckaufgabe. Viel Service auf kleiner Fläche

Bürgermeister Leo Lauer ist froh darüber, dass es mit dem neuen Angebot an dieser Stelle nun "eine Mobilitäts-Zentrale" gibt: "Mit der SOT auf der gegenüberliegenden Straßenseite und dieser neuen Anlaufstelle bieten wir kompakt ein umfangreiches Service-Angebot für Touristen, aber auch für Einheimische. Das ist ideal gelöst." Auch SOT-Geschäftsführerin Stefanie Koch empfindet den zusätzlichen Service des Reisebüros als ideale Ergänzung zu ihrem Bereich: "Bei uns sind Busverbindungen viel gefragt, wir organisieren unter anderem auch den Transfer bei Radtouren mit Gepäck. Viele haben sich in der Vergangenheit deshalb bei uns auch nach Bahnverbindungen erkundigt und beklagt, dass der Schalter zugemacht hat. Heute können wir diese Nachfrage mit einem Verweis auf die andere Straßenecke befriedigen."

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