Verkaufsfläche bleibt klein

SCHWEICH. Der Bereich "Schlimmfuhren" hat sich zu einem eigenen Einkaufsstandort entwickelt. Es gibt jedoch Regeln für die Entwicklung dieses Gebietes.

400 oder 700 Quadratmeter Verkaufsfläche? Das war die einzigeFrage, die den Stadtrat Schweich beim Tagesordnungspunkt"Bebauungsplan Schlimmfuhren" auseinander trieb. Die Vertreterder kleineren Variante behielten die Oberhand. CDU, FWG sowieNorbert Schuh (SPD) votierten dafür, dass in dem Mischgebiet nurVerkaufsflächen von höchstens 400 Quadratmetern entstehen dürfen.Diese Maßgabe gilt für den so genannten innenstadtrelevantenEinzelhandel - also für Produkte, die auch zum gängigen Angebotin der Innenstadt gehören. Stadtbürgermeister votiert für große Variante

"400 Quadratmeter sind sinnvoll, vielleicht sogar notwendig", begründete Johannes Heinz das Votum der CDU. Ziel müsse es erst einmal sein, die Innenstadt, speziell die Richtstraße, zu fördern.

Ernst Heider (FWG) zielte in die gleiche Richtung: "Vorhandene Strukturen müssen stabilisiert werden. Erst danach sollten die Schlimmfuhren geöffnet werden."

"700 Quadratmeter sind eine kalkulierbare Größe", entgegnete Jürgen Bonertz (SPD). Von einer großflächigen Ansiedlung spreche man erst ab einer Verkaufsfläche von mehr als 700 Quadratmetern. Er habe den Eindruck, dass der Schweicher Gewerbeverband mit einer Obergrenze von 700 Quadratmetern leben könne.

Auch Stadtbürgermeister Vitus Blang (SPD) befürwortete diese Vorgehensweise. "Es gibt noch ansiedlungswillige Betriebe", sagte er. Eine Fläche von 400 Quadratmetern sei beispielsweise für einen Discounter zu gering.

Eindeutig artikulierte der Rat dagegen seinen Wunsch, die "Schlimmfuhren" an die B 53 anzuschließen - allerdings nicht mit einem Kreisel, sondern mit normalen Abbiegespuren. Der Stadtrat stellt sich damit gegen einen Passus im Einzelhandelskonzept. Die Macher dieses Werkes befürchten eine erhöhte Lärmbelästigung und eine Abkoppelung der "Schlimmfuhren" vom Rest der Schweicher Einkaufsstraßen.

Anbindung an B 53 ist unstrittig

"Wer in die Schlimmfuhren fährt, wird auch in Zukunft wieder sofort aus dem Gebiet herausfahren", sagte Johannes Heinz. Gibt es keine Anbindung an die B 53, würden, so Heinz, die Straßen Richtung Innenstadt zusätzlich belastet. "Und die anderen Kunden kommen auch weiterhin in die Stadt, wenn die Anbindung gebaut wird", fügte er hinzu. "Die Anbindung ist notwendig", schlossen sich Jürgen Bonertz und Ernst Heider an.

Der zuständige Planer wird diese Maßgaben in seine Arbeit übernehmen. Stadtbürgermeister Blang hofft, dass die Träger öffentlicher Belange noch in diesem Jahr zu den Planungen Stellung beziehen können.

Von Bedeutung für die Zukunft der Stadt sind auch die Erweiterung der Stefan-Andres-Schulsporthalle und der Neubau einer Sportanlage im Schulzentrum. Vitus Blang berichtete von einem Gespräch mit den zuständigen Gremien von Kreis, Verbandsgemeinde und Schulen. Die Halle soll mit einem Anbau (27 x 15 Meter) ausgestattet werden. Anstelle des kleinen Hartplatzes soll eine moderne Sportanlage mit leichtathletischen Anlagen (Rundbahnen etc.) gebaut werden.

Gerade in diesem Bereich hinkten Verbandsgemeinde und Schweich hinter den anderen Kommunen im Kreis her. Blang: "Wir besitzen als einziges dieser Zentren noch keine zentrale Sportanlage." Deshalb habe ein Neubau für Schweich eine besondere Bedeutung. Blang fasste den Tenor der Gespräche, bei denen sich vieles ums (fehlende) Geld drehte, so zusammen: "Es gibt Fortschritte."

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