Versteckspiel soll ein Ende haben

FÖHREN. Bei der Verbandsversammlung des Industrieparks Region Trier (IRT) in Föhren standen der turnusmäßige Führungswechsel, die Rückschau auf die bisherige Entwicklung sowie Außendarstellung und Vermarktung im Vordergrund.

Der Zweckverband "Industriepark Region Trier" ist ein Zusammenschluss verschiedener Gebietskörperschaften. Beteiligt sind die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, die Verbandsgemeinden Schweich und Wittlich-Land, die Ortsgemeinden Föhren, Hetzerath und Bekond sowie die Stadt Trier.Erschließung des Kerngebiets beendet

In der jüngsten Verbandsversammlung mit den Vertretern der beteiligten Kommunen stand auch der turnusmäßige Führungswechsel auf der Tagesordnung. Einstimmig wurde Bürgermeister Christoph Holkenbrink von der Verbandsgemeinde Wittlich-Land für die nächsten drei Jahre zum Verbandsvorsteher gewählt. Er löste damit Richard Groß, den Landrat des Kreises Trier-Saarburg, ab, der die Stellvertretung übernahm. Zweiter Stellvertreter wurde der Ortsbürgermeister von Föhren, Jürgen Reinehr. Zuvor hatte Landrat Groß in seinem Situationsbericht ein sehr positives Bild von der Entwicklung gezeichnet: Auf dem 27 Hektar großen Konversionsgelände zwischen dem Föhrener Flugplatz und der A 1 haben sich seit Anfang der 90er-Jahre 75 Unternehmen mit über 1100 Beschäftigten angesiedelt. Bei 46 Betrieben handelt es sich um Neugründungen. Dem weiteren Ausbau des Industrieparks steht nichts im Wege. Das Konzept sieht eine Erweiterung auf später einmal 250 Hektar Gesamtfläche vor. Dazu wurde mit dem Ankauf weiterer Grundstücke rund um die ehemalige französische Hubschrauberbasis begonnen. Die Grunderschließung des Kerngebiets mit einer Hauptstraße und sechs Seitenstraßen ist abgeschlossen. Dazu zählen die Versorgung mit Erdgas und mit Elektrizität in allen erforderlichen Leistungsstärken sowie die Anbindung an die Netze für Telekommunikation und Datenübertragung. Auch besitzt der Industriepark seit 2001 einen eigenen Anschluss an die nahe A 1. Die angesiedelten Unternehmen haben bisher rund 110 Millionen Euro in Gebäude und Maschinen investiert. Vom Zweckverband wurden für Erschließung und Grundstückskäufe etwa 44 Millionen Euro aufgebracht. Weitere 15 Millionen Euro steuerten Erschließungsträger wie Saarferngas, die Stadtwerke Trier oder die Telekom bei. Das Land unterstützte den Zweckverband mit 21,6 Millionen Euro, und die EU steuerte 12,3 Millionen Euro bei. Notwenig wäre nach Ansicht des Zweckverbandes eine verbesserte Außendarstellung zur überregionalen Vermarktung des IRT. In der Versammlung präsentierte Sigrid Schmidt von der beauftragten Trierer Werbeagentur Dietz & Partner ein Marketing-Konzept, das Standort suchende Unternehmen auf mehreren Ebenen - vom originellen Kugelschreiber bis hin zur Messe-Präsentation - ansprechen soll. Die Grundlage bildet ein neues Logo, das einen mehrfarbigen Drei-Viertel-Kreis darstellt. Wie ein roter Faden sollen sich durch das IRT-Marketing auch die für Erfolg stehenden Themen "Flugplatz-Fliegen-Starten-Abheben" ziehen.Alter Schlot kein Werbeträger

Das Konzept fand weitgehend die Zustimmung der Verbandsvertreterinnen und Vertreter. Es soll nun auf einstimmigen Beschluss im Detail ausgearbeitet und dann erneut zur Abstimmung vorgelegt werden. Ein Problem bleibt vorerst ungelöst: Der Bewuchs an der Autobahnböschung ist mit den Jahren kräftig in die Höhe gewachsen und verdeckt die Sicht auf den IRT. "Was uns fehlt, ist ein Werbeträger mit Sichtbezug zur A 1", so der Tenor. Doch leichter gesagt als getan: Im Gegensatz zu anderen Bundesländern werden in Rheinland-Pfalz keine privaten Hinweisschilder an den Autobahnrändern gestattet. Die andere Lösung wäre ein Großtransparent auf dem Gelände - ähnlich wie bei Einkaufscentern. Der Schlot des alten Heizkraftwerks war schon als potenzieller Träger untersucht und als zu schwach befunden worden. Alle erdenkbaren Möglichkeiten sollen nun überprüft werden, denn - so die einhellige Meinung - dieses Versteckspiel müsse ein Ende haben.

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