Viel Betrieb in den Reben

SAARBURG. Es herrschte ungewöhnlich viel Betrieb im "Saarburger Rausch". Etwa 30 Neugierige erklommen die steilen Pfade, die sie gleichzeitig ihrer Bestimmung übergaben. Denn der Weinberg beherbergt fortan den neuen "Weinerlebnispfad", den der Verkehrs- und Verschönerungsverein zusammen mit dem ehemaligen Kulturamt Trier errichtet hat.

Vor etwa vier Jahren habe ein damaliges Vorstandmitglied die Idee gehabt, den an anderer Stelle bereits bestehenden, aber wenig ansehnlichen Weinlehrpfad am Saarburger Rausch neu anzulegen, sagte Alfons Piry, Vorsitzender des Verkehrsvereins, bei der Eröffnung des Weinerlebnispfades. Diese Lage habe sich angeboten, da ihre Modernisierung und Umgestaltung anstand. Der etwa zwei Kilometer lange Rundgang solle nicht nur Touristen und Gästen der Stadt Saarburg dienen, sondern auch den Schulen, sagte Piry vor Vertretern des Stadtrats, von Behörden sowie von Saarburger Schulen und Vereinen. Er wies darauf hin, dass sich der Verkehrsverein nicht nur mit rund 8000 Euro an den Kosten beteiligt habe, sondern seine Mitglieder auch tatkräftig mit Hand angelegt hätten. Mehrere Hinweisschilder und 15 Lehrtafeln im Weinberg sollen den Besuchern Kenntnisse über den Weinbau und seine Bedeutung für die Region vermitteln. Ein erster Wehrmutstropfen sei allerdings, dass bereits ein Schild mit Graffiti verunstaltet worden sei, sagte Piry. Die Kosten des Weinbaupfades und der Modernisierungsarbeiten bezifferte Reinhard Lichtenthal, Abteilungsleiter im Trierer Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR), für seine Behörde auf etwa 33 000 Euro. Das aus dem früheren Kulturamt hervorgegangene DLR habe vor sieben Jahren mit den Vorbereitungen für die Modernisierung des Saarburger Rausches begonnen. Deren Ziel sei vor allem, durch Gebietstausch und eine Neugliederung der Parzellen die Bewirtschaftung von Seilzug auf Direktzug umzustellen. Dies erleichtere die Arbeit und verringere somit die Produktionskosten, sagte Lichtenthal. Das DLR habe sich am Bau des Weinerlebnispfades beteiligt, da dieser als Ausgleichsfläche für die mit EU-Mitteln geförderte Modernisierung des Weinbergs diene. Lichtenthal betonte, dass sich die 13 Winzer freiwillig bereit erklärt hätten, ihre bis dahin bestehenden 26 Teilflächen zu 13 Flächen zusammen zu legen und so die etwa 13 Hektar umfassende Fläche wieder zu einer sinnvoll zu bewirtschaftenden Lage zu machen. Den Winzern müsse er für ihre Kooperationsbereitschaft ein "großes Lob" zollen, sagte Lichtenthal. Winzer für eine gemeinsame Sache zu gewinnen, sei "nicht immer so einfach an der Mosel". Die Bewahrung des Weinbergs, der ohne die Umgestaltung wahrscheinlich aufgegeben worden wäre, sei umso wichtiger, sagte Lichtenthal, da "mit dem Weinbau Fremdenverkehr und Tourismus in der Region zwangsläufig verbunden sind". In der Montags-Ausgabe lesen Sie einen Bericht über die neuen Umkleidegebäude im Saarburger Freibad.

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