Viel mehr als ein Rettungswagen

KONZ. Mit einem neuen System soll der Transport von Intensivpatienten verbessert werden. Bei der DRK-Rettungswache wurde dazu ein neuer Intensivtransportwagen (ITW) in Dienst gestellt.

Vor einigen Monaten wurde ein ähnliches Fahrzeug bei der Berufsfeuerwehr Trier in Dienst gestellt. Im Wechsel mit dem DRK sollen künftig Patienten transportiert werden, die einer intensivmedizinischen Überwachung während des Transports bedürfen. Bisher wurden solche Patienten mit Rettungshubschraubern oder "einfachen" Rettungswagen verlegt. Künftig soll dieser so genannte "Interhospitalverkehr" unter ärztlicher Begleitung mit entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen stattfinden. Bis es soweit ist, werden allerdings noch einige Wochen ins Land gehen.Geallte Ladung hochmoderner Technik

Zwar sind die rund 110 000 Euro teuren Transportfahrzeuge nach neuesten Erkenntnissen der Notfallmedizin mit modernen Geräten ausgerüstet und verfügen über ein Navigationsgerät, Mobiltelefon, eine spezielle Klimaanlage, eine Standheizung, einen Stromwandler und eine Druckluftanlage. Was jedoch noch fehlt, ist eine Spezial-Intensivtrage. "Diese Spezialtrage verfügt etwa über die gleichen Ausstattungsmerkmale wie ein Intensivbett in einer Klinik", erläutert Olaf Backes von der Trierer Berufsfeuerwehr. Dazu gehören eine eigene Sauerstoffversorgung, Beatmungsgerät, ein Monitor zur Überwachung der Vitalfunktionen und mehrere Infusionsspritzenpumpen. Die schwere Trage verfügt über ein Klappfahrgestell und wird mit einem pneumatischen Lift in den ITW gehoben. Eines dieser gut 79 000 Euro teuren Geräte soll Anfang 2005 beschafft und im Brüderkrankenhaus in Trier stationiert werden. "Dort ist das Fachpersonal vorhanden, das die Intensivtrage warten kann", erläutert Olaf Backes. Soll ein Patient von einem Krankenhaus in eine andere (Spezial-)Klinik verlegt werden, wird die Trage vom ITW im Brüderkrankenhaus aufgenommen, der Patient im Krankenhaus abgeholt, zur Klinik verlegt und die Trage anschließend wieder im Brüderkrankenhaus deponiert. Diese Interhospitaltransporte sollen im Wechsel von DRK und Berufsfeuerwehr übernommen werden. Darüber hinaus wird der ITW als Rettungswagen im täglichen Dienst eingesetzt. Damit ist der Standort Trier/Konz nach Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Koblenz der fünfte in Rheinland-Pfalz, in dem das neue Transportsystem eingeführt wird. Rettungsfachleute versprechen sich davon eine noch bessere Versorgung schwer kranker oder verletzter Intensivpatienten beim Transport.

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