Vier Wochen kein Warmbadetag

KONZ. Ein Höhepunkt im Konzer Hallenbad ist in Frage gestellt: der Warmbadetag. Per vierwöchigem Modellversuch will die Verwaltung ergründen, ob es sinnvoll sei, das Mittwochs-Angebot zu streichen.

Es ist ein offenes Geheimnis: Die Technik im Konzer Hallen- und Freibad ist veraltet und marode. Fachleute aus dem Bereich der Sanitär- und Installationstechnik erläutern: "Vor etwa 40 Jahren war diese Bäder-Technik das Modernste, was am Markt war. Aber heute?" Innen beschichte Leitungsrohre sind letzter technischer Stand und langlebig. Aufschlag wird gerne bezahlt

So klagt denn der zuständige Abteilungsleiter, Amtsrat Alois Schwebach (Verbandsgemeinde Konz), über enorme Wasserverluste infolge korrodierter Leitungen und fügt hinzu: "Die Verbandsgemeinde-Werke liefern das Wasser nicht zum Null-Tarif. Das muss bezahlt werden. Und dann die Energiekosten für das Heizöl - die fressen uns auf." Dienstags muss der Schwimmmeister das Hallenbad "hoch-heizen", damit am frühen Mittwochmorgen (6 Uhr) der Warmebadetag bei einer Wassertemperatur von 37 Grad beginnen kann. Dafür bezahlt der Warmbad-Benutzer einen Aufschlag von fünzig Cents. Nimmt er noch die Wassergymnastik unter Leitung einer Fachkraft in Anspruch, dann erhöht sich der Betrag auf einen Euro. Andererseits besteht im Konzer Hallenbad ein ziemlich starkes Klientel von Stamm-Schwimmern. Die haben am Warmbadetag "gemischte Gefühle". Erstens können sie nicht in gewohntem Schwung ihre Bahnen ziehen, weil die Warmbader in gemächlichem Tempo dieselben kreuzen. Zudem verfügen die "Warmbader" - aus Sicht der Schwimmer - über unheimliches Kommunikationsbedürfnis, das den Sinn des Schwimmens überlagert und zu - für beide Seiten unliebsamen - Zusammenstößen führen kann. Und drittens: "Die Wassertemperatur liegt eh bei 27 bis 28 Grad, und das reicht", meint die Schwimmergilde. Von Seiten der "Warmbader" wird hingegen versichert, dass dieses Angebot gerne angenommen wird - besonders von Müttern mit Klein- und Kleinstkindern und älteren Menschen, die an Gelenkbeschwerden leiden, für die zudem die Möglichkeit der Wassergymnastik bestehe. Deshalb werde der Aufschlag gerne gezahlt. Zudem besteht noch eine überaus rege DLRG-Gruppe, die das Bad für sportliche Zwecke und für Schwimmkurse nutzt. Das bezieht sich auf Schwimm-Grundausbildung und Kurse im Rettungsschwimmen. Schwebach angesichts dieser Situation: "Es gibt tausend Meinungen", und bekräftigt nochmals gegenüber dem Trierischen Volksfreund : "Die Energiekosten fressen uns auf." Deshalb dieser vierwöchige Modellversuch - kein Alleingang, sondern in völliger Absprache mit dem Beigeordneten Bernd Henter. Unterdessen argwöhnen die "Warmbader", dass das Angebot "ohne Absprache mit dem Stadtrat einfach so gestrichen wird." Dazu Schwebach: "Das Bad steht in Trägerschaft der Verbandsgemeinde, also wäre der VG-Rat zuständig", und fügt hinzu: "Ja, das Konzer Hallenbad ist das einzige weit und breit mit einem solchen Highlight - aber die Kosten."

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