Vom Autohaus bis zum Skater-Park

SAARBURG. Das neue Jahr steht vor der Tür. Vermutlich wird es auch diesmal mit lauten Böllern beginnen. Doch was hat es aus politischer und kultureller Sicht zu bieten? Wie sieht es mit den Wünschen für 2007 aus? Der Trierische Volksfreund hat in Saarburg nachgefragt – im Rathaus, im Kulturbüro und auf der Straße.

"Mutterseelenallein" hält Anette Barth vier Tage vor Silvester im Amüseum, dem Saarburger Stadtmuseum, die "Stellung". Obwohl die städtische Kulturbeauftragte und Leiterin der Saarburger Volkshochschule ein wenig gestresst wirkt, ist sie überaus gut gelaunt. Auf die Frage nach ihren Wünschen für das neue Jahr lacht sie und erklärt: "Gesundheit und Glück - das sagt man jedenfalls normalerweise an dieser Stelle." Beitrag zur emotionalen Bildung

Etwas ernster fügt Barth hinzu: "Ich hoffe, dass wir unseren Leitgedanken, das Amüseum mit dem Kulturbüro und die Volkshochschule zu Informations- und Anlaufstellen für die Bürger zu machen, im kommenden Jahr noch stärker nach außen tragen können." Ihr größtes Anliegen aber sei die Verbreitung der "Botschaft" des Projekts "Spiegelbilder europäischer Geschichte", dem Beitrag der Verbandsgemeinde Saarburg zum Großereignis "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007". "Unser Ziel ist, dass die Menschen aus der Region die kulturhistorischen Zeugnisse ihrer Heimat besser wahrnehmen", erläutert Barth. "Außerdem wollen wir mit dem Projekt für mehr Toleranz gegenüber kreativ arbeitenden Menschen werben und damit auch zur emotionalen Bildung beitragen." Gerade die emotionale Bildung und damit die Fähigkeit, anderen gegenüber mehr Sensibilität an den Tag zu legen, sei die Voraussetzung, um der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Saarburgs Stadtbürgermeister Jürgen Dixius hat eine ganze Reihe von Wünschen parat. Ganz oben auf der Liste steht das Saarburger Kunststoff-Unternehmen "Tectro". "Ich hoffe, dass das Insolvenzverfahren erfolgreich verläuft und damit viele Arbeitsplätze gerettet werden können", betont Dixius. Den Wunsch nach einer besseren Infrastruktur sollen zahlreiche Straßenbauprojekte erfüllen, die im Jahr 2007 an verschiedenen Stellen der Stadt geplant sind. Unter anderem soll am Tunnel zur Altstadtbrücke ein Verkehrskreisel entstehen (der Trierische Volksfreund berichtete). In Aussicht stellt das Stadtoberhaupt auch neue Gewerbeansiedlungen, darunter ein Autohaus. Außerdem soll der geplante Wohnmobilstellplatz Gestalt annehmen. "Auch im Einzelhandelsbereich ist eine größere Ansiedlung geplant. Im kommenden Jahr wollen wir das Vorhaben weiter vorantreiben", sagt Jürgen Dixius ohne konkret zu werden. Vorgesehen sei auch, die Ganztagsbetreuung in Schulen und Kindergärten auszubauen. Im Hinblick auf die deutlich gestiegene Zahl an Bus-Touristen im abgelaufenen Jahr wolle man bessere Parkmöglichkeiten für Busse schaffen. "Entsprechende Entscheidungen sollen 2007 fallen", verspricht Jürgen Dixius, der sich auch im neuen Jahr eine "offene und freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem Stadtrat und ein gutes Verhältnis zur Bevölkerung" wünscht. Thomas Vadrot, Vorsitzender des im Juli erstmals gewählten Saarburger Jugendrats, hat einen ganz großen Wunsch: "Im neuen Jahr wollen wir den geplanten Skater-Park verwirklichen." Nahe dem Schulzentrum im Stadtteil Beurig soll der neue Platz für jene, die sich gerne und oft rollend fortbewegen, entstehen. "Wann es los geht, steht derzeit noch nicht fest", sagt Vadrot. Außerdem wollen die Leute vom Jugendrat im kommenden Jahr eine große Open-Air-Party organisieren. Der Erlös soll in den Skater-Park fließen.Parkplatz, Bolzplatz, Disko und bessere Noten

Was aber wünschen sich die Leute "auf der Straße"? Waltraud Müller wohnt in Zerf und arbeitet in einer Saarburger Bäckerei. Für sie steht fest: "Es müsste mehr Parkmöglichkeiten in Saarburg geben. Das meinen auch unsere Kunden." Auch sie müsse oft einen langen Weg zum Auto in Kauf nehmen, berichtet Müller. Nico Weiblinger aus Saarburg braucht keinen Parkplatz. "Toll wäre, wenn es in Saarburg einen Bolzplatz geben würde", sagt der 16-Jährige. Die ebenfalls aus Saarburg stammende Angelina Schreiber meint: "Eine Diskothek oder etwas ähnliches wäre nicht schlecht." Realistischer mutet da schon der Wunsch von Sascha Josten an. Der 16-Jährige wünscht sich schlicht und ergreifend "bessere Noten in der Schule".

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