Vom Blechauto zur Holzkopfpuppe

KONZ. (hpü) Längst hat auch im heimischen Spielzimmer die Computertechnik Einzug gehalten, und die Videospielkonsole hat den Metallbaukasten verdrängt. Einen Einblick in die Spielzeugwelt vergangener Tage bietet eine Ausstellung im Freilichtmuseum Roscheider Hof.

Kinderaugen leuchten beim Anblick knallbunter Elektro-Phantasiegestalten, die quiekend über den Bildschirm huschen. Der Hochleistungsrechner im Westentaschenformat lässt Kinderherzen heute höher schlagen - zu Beginn des vorigen Jahrhunderts war es die Miniaturdampfmaschine aus Blech. Zahlreiche Spielzeug-Relikte vergangener Tage sind in der neuen Ausstellung mit dem Titel "Kinderwelten" im Freilichtmuseum Roscheider Hof zu sehen. Allerlei Blechspielzeug aus der Zeit zwischen dem beginnenden 19. Jahrhundert und den 60er-Jahren des vorigen kann man bestaunen - von der kleinen Dampfmaschine über verschiedene Fahrzeuge bis hin zum kompletten Sägewerk. Auch verschiedene Metallbaukästen bekannter Hersteller wie Märklin oder Fleischmann fehlen nicht. Zusammengetragen hat die guten Stücke der Koblenzer Werner Springsholz. In einem weiteren Teil der Ausstellung präsentieren sich rund 100 Spielzeugpuppen den Besuchern. Sie stammen aus der Sammlung von Franziska Leick aus dem saarländischen Perl-Borg. Mit viel Liebe und in mühevoller Kleinarbeit hat sie sämtliche Kleidungsstücke über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten selbst gefertigt. Unter den Puppen aus Holz, Porzellan oder Kunststoff sind richtige kleine Kunstwerke, darunter mehrere Käthe-Kruse-Puppen, zu finden. Erstmals zu sehen war die Ausstellung "Kinderwelten" beim diesjährigen Kindertag des Konzer Museums. Nicht nur strahlender Sonnenschein, auch zahlreiche Aktionen im Freigelände, wie Stockbrot backen, Steine bemalen und Stelzen laufen, lockten mehrere hundert große und kleine Besucher nach Konz. Astrid Berg-Harlin war mit Tochter Paula aus Trier angereist. Nicht nur der Dreijährigen haben es vor allem die vielen Puppen angetan. "Ich bin ein richtiger Puppennarr", gestand Mama Astrid, und beide drückten sich noch lange ihre Nasen an der großen Glasscheibe platt.

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