Vom Hobby zum Beruf

AYL. Wenn Claudia Maximini die Arme hebt, tanzt zwar niemand nach ihrer Pfeife, dafür "pfeifen" 30 Leute so, wie die 23-Jährige es für richtig hält. Denn Maximini dirigiert das Jugendorchester des Musikvereins Ayl.

Zwei Dinge bestimmen das Leben von Claudia Maximini: Ihr Studium und die Musik. Es ist mitunter nicht leicht, sich mit der 23-Jährigen zu verabreden. Wenn sie nicht gerade an der Uni in Saarbrücken oder in Sachen Musik unterwegs ist, heißt das allerdings nicht automatisch, dass sie einen Termin frei hat. Denn seit August zieht Maximini auch noch als Prinzessin der ersten Saar-Obermosel-Weinkönigin durch Stadt und Land. Das vielfältige Engagement bleibt nicht ohne Folgen: "Ich habe nur sehr wenig Zeit fürs Privatleben", sagt die junge Frau und wirkt dabei keineswegs unzufrieden. Stets huscht ein freundliches Lächeln über ihr Gesicht. Doch Claudia Maximini kann auch anders - beispielsweise dann, wenn die 30 Mädchen und Jungen des Jugendorchesters, das dem Musikverein "Lyra" Ayl angeschlossen ist, nicht "in der Spur laufen". Hin und wieder müsse man ein Machtwort sprechen, das liege in der Natur der Sache. "Vor allem nach den Auftritten ist es schwierig, die Leute zu motivieren." Das ändere sich oft erst dann, wenn wieder ein Konzert bevorstehe. "Die jungen Musiker brauchen eben ein Ziel vor Augen, das sie anspornt." Seit vier Jahren ist Maximini als Dirigentin für die fachliche Anleitung des Orchesters verantwortlich. Bereits seit ihrem 16. Lebensjahr bildet sie im Auftrag des Musikvereins junge Talente auf der Querflöte aus. Die musikalischen Wurzeln der 23-Jährigen reichen bis in die Kindheit zurück. Schon der Vater war und ist aktiver Vereinsmusiker und so kam "Klein Claudia" recht früh mit der guten Laune nach Noten in Berührung. Musikalische Früherziehung, Klavierunterricht, später das Erlernen der Querflöte - das waren die Stationen ihrer bisherigen Karriere. Das Interesse Maximinis geht noch weiter, denn sie will ihr Hobby zum Beruf machen. An der Universität Saarbrücken studiert sie derzeit Erziehungs- und Musikwissenschaften sowie Phonetik. "Momentan ist es nicht ganz leicht, Studium und Jugendorchester unter einen Hut zu bekommen." Dennoch: "Irgendwie schaffe ich es immer. Außerdem bin ich - wenn alles klappt - im kommenden Jahr mit der Uni fertig." Dass sie dennoch irgendwann den Dirigentenstab an einen Nachfolger abgeben wird, darüber ist sich Claudia Maximini im Klaren. "Je größer der Altersunterschied ist, desto schwieriger wird es, die jungen Leute zu motivieren." Die 23-Jährige engagiert sich allerdings nicht nur für den Musikverein "Lyra", sondern auch darüber hinaus. Unter anderem gehört sie dem Jugendorganisationsteam des Kreismusikverbands an. Bevor sie im August auf der Kirmes in Nittel zur Prinzessin der Saar-Obermosel-Weinkönigin gekürt wurde, war sie bereits ein Jahr lang als Saarweinprinzessin in Sachen Weinwerbung unterwegs. Maximinis Leidenschaft gilt jedoch der Musik, und wenn sie nicht gerade im Proberaum oder auf der Bühne steht, greift sie zu Hause in die Tasten.

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