Von Köln nach Konz

KONZ. Nach monatelangen Vorbereitungen hinter verschlossenen Türen wurde im Freilichtmuseum Roscheider Hof eine neue, bemerkenswerte Dauerausstellung eröffnet. Mehr als 5000 Spielzeuge aus aller Welt entführen große und kleine Betrachter in die "Spielzeugwelten”.

Das akribische Sortieren und Aufstellen der Exponate hatte wochenlang das Team im Roscheider Hof in Atem gehalten (wir berichteten). Dass die Spielzeugsammlung überhaupt zum Roscheider Hof nach Konz kam, ist dem Trierer Rechtsanwalt Gilbert Haufs-Brusberg zu verdanken. Die Sammlung der inzwischen verstorbenen Barbara Schu war nach Ansicht ihrer Schwester Anneliese Jährling in einem Kölner Museum nicht komplett und angemessen ausgestellt worden. Durch Vermittlung von Haufs-Brusberg, ein Neffe von Jährling, kam die Spielzeugsammlung von Köln nach Konz. In Anwesenheit von Anneliese Jährling und weiteren Verwandten der Sammlerin sowie einer großen Anzahl von Gästen wurde die Ausstellung eröffnet. Unter musikalischer Begleitung von Kindern der Musikschule Genschow sprach Museumschef Ulrich Haas einführende Worte und freute sich, die "bedeutende Erweiterung des Museums” den Besuchern zugänglich zu machen. Besonderen Dank sprach Haas dem früheren Landrat und Verwaltungsratsvorsitzenden der Sparkasse Trier, Richard Groß, sowie Bürgermeister Winfried Manns aus, die maßgeblich für die finanzielle Unterstützung des Projekts mit Kosten von 100 000 Euro gesorgt hatten. Den Besucher erwartet nun eine liebevoll gestaltete Spielzeug-Ausstellung. In Original-Schränken von Barbara Schu und in weiteren Regalen sind, geordnet nach Ländern und Regionen, 5000 Exponate zu sehen, die Schu in Jahrzehnten auf Reisen gesammelt hat. Es sind hauptsächlich einfache Gebrauchsgegenstände, geprägt von lokalen Traditionen, die meist mit handwerklich bescheidenen Mitteln hergestellt wurden. Sie stammen aus Russland, Indien, Japan, Polen, Deutschland und Lateinamerika. Susanne Schu, Großnichte der Sammlerin Barbara Schu, war bei Ausstellungseröffnung sichtlich angetan von dem Arrangement. "Liebevoll und kindgerecht" werde das Spielzeug präsentiert, mit dem sie selbst in ihrer Kindheit gespielt habe. "Hier kommt alles fantastisch zur Geltung”, sagte die Kölnerin, die ihrer zweijährigen, ebenso begeisterten Tochter Roja das Spielzeug zeigte. Das Museum hat signalisiert, in Zukunft museumspädagogische Aktionen in den "Spielzeugwelten” anzubieten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort