Von Pferden und Volksfeststimmung

Mehr als 500 Pferde, über 1000 Starts und rund 30 Wettbewerbe und Prüfungen - erneut stand der Saarburger Kammerforst drei Tage lang ganz im Zeichen des Pferdesports. Und: Nach dem Regen-Desaster im vergangenen Jahr spielte bei den Saarburger Reitertagen 2007 sogar das Wetter mit.

Saarburg. Der Erfolg einer Freiluft-Veranstaltung hängt im Wesentlichen vom Wetter ab. Das wissen die Organisatoren der traditionellen Reitertage im Saarburger Reitstadion nur allzu gut. Denn im vergangenen Jahr wäre es mit den Reitertagen schon nach wenigen Stunden beinahe vorbei gewesen, nachdem der Regen weite Teile der idyllisch gelegenen Reitanlage mitten in Saarburgs "grüner Lunge" unter Wasser gesetzt hatte. 200 Tonnen Split, um die Wasserlöcher zu "stopfen"

Dass es damals sportlich doch noch weitergehen konnte, war zwei Umständen zu verdanken: Erstens hatte der Veranstalter, die Reitsportgemeinschaft (RSG) Saarburg Bottelter, mehr als 200 Tonnen Splitt ankarren lassen, um die tiefsten Wasserlöcher zu "stopfen". Zweitens klarte der Himmel am letzten Turniertag doch noch auf und ließ die Zuschauer in den Kammerforst strömen. Auch in diesem Jahr hatte die RSG zu insgesamt drei Reitertagen eingeladen. Mehr als 500 Pferde und über 1000 Starts waren angekündigt. Rund 30 Wettbewerbe und Prüfungen standen von Freitag bis Sonntag auf dem Programm. Zu den Höhepunkten zählten eine Springprüfung der Klasse S am Samstag sowie eine S-Springprüfung mit Siegerrunde und eine nach 2006 bereits zum zweiten Mal durchgeführte S-Dressur am Sonntag. Das, was sich am Freitagmorgen am Himmel über Saarburg zusammengebraut hatte, ließ einerseits nichts Gutes erahnen und weckte andererseits schlechte Erinnerungen an die Reitertage 2006. Kurz: Starker Regen schien den Organisatoren der RSG auch diesmal einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Die Folge: "Wir mussten den Abreiteplatz für die Dressurreiter schließen und auf eine benachbarte Wiese ausweichen", berichtete Hans-Paul Becker, einer der beiden Turnierleiter, im TV-Gespräch. Dabei hatten die Mitglieder der RSG schon Monate zuvor die insgesamt vier Plätze - dazu zählen der Platz für die Springer und der für die Dressurreiter sowie zwei Abreiteplätze - auf Vordermann gebracht und zum Teil erneuert. Sollte die Arbeit am Ende umsonst gewesen sein? Die Antwort lieferte Turniertag Nummer zwei. Die Sonne schien größtenteils und nach Auskunft von Hans-Paul Becker herrschten auf dem Springplatz sogar "optimale Bedingungen".Zuschauermäßig sah es am Samstag allerdings weniger rosig aus. Nur wenige Pferdesport-Interessierte waren im Reitstadion zu sehen. "Das ist allerdings normal. Der Sonntag ist in der Regel wesentlich besser besucht", erklärte Manfred Holbach, Turnierleiter Nummer zwei und RSG-Vorsitzender. Auch diesmal hatten die RSG-Mitglieder ein Zelt aufgestellt und damit nach Auskunft Holbachs für "Volksfestatmosphäre" gesorgt. Das hatte seinen Grund. "Wir wollen mit der Veranstaltung die breite Masse erreichen", so Holbach. Allerdings hatten die Reitertage im Saarburger Kammerforst auch für fachkundige Besucher eine ganze Menge zu bieten. Hochkarätige Teilnehmer aus Deutschland, Luxemburg, Irland und Italien waren nach Saarburg gekommen. Hans-Paul Becker zog am Samstagnachmittag eine erste Bilanz: "Wenn das Wetter hält, sind wir zufrieden." Es hielt. Die wichtigsten wettbewerbe Springprüfung Klasse S: 1. Frank Andreas (RFV Dudweiler-Sulzbach) auf "Chicken George", 2. Alan Kelly (Club Hippique du Nord)) auf "Cam-Wood", 3. Laure Elcheroth (L'Etrier Luxemburgeois) auf "Ocobalia”. Springprüfung Klasse S mit Siegerrunde: 1. Marcel Ewen (Club Hippique Beaufort) auf "Laureat de la Loge", 2. Jörg Ruppert (RFV Wittlich) auf "Libertino de Petit", 3. Laure Elcheroth (L'Etrier Luxemburgeois) auf "Ocobalia". Dressurprüfung Klasse S: 1. Pascal Sax (Club Hippique Beaufort) auf "Bonus", 2. Volker Bänsch (Cavaliers Indep. Luxembourgeois) auf "Donnevan", 3. Isabelle Faber (Cavaliers Indep. Luxembourgeois) auf "Enya".

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