Von Ruhestand kann keine Rede sein

Ayl · Prälat Maximilian Hommens war 27 Jahre lang Pastor von St. Bartholomäus in Ayl. Die Pfarrei ist jetzt eine von sieben in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg. Hommes steht als Kooperator weiter für die Seelsorge zur Verfügung.

 Prälat Maximilian Hommens hat als Kooperator jetzt etwas mehr Zeit. Von Ruhestand will er noch lange nicht reden. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Prälat Maximilian Hommens hat als Kooperator jetzt etwas mehr Zeit. Von Ruhestand will er noch lange nicht reden. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Ayl. Kooperator, das heißt in der katholischen Kirche für einen Geistlichen einspringen, wenn ein Priester fehlt. Diesen ersten Schritt in Richtung Ruhestand hat Prälat Maximilian Hommens getan. Der 64-Jährige war 27 Jahre lang der Pastor von St. Bartholomäus in Ayl. Durch die Integration in die Pfarreiengemeinschaft Saarburg änderte sich auch die Aufgabenverteilung.
"Ich werde weiter als Priester für alle Aufgaben zur Verfügung stehen, von der Taufe bis zur Beerdigung", sagt Hommens dem TV. Ein bisschen kürzer treten könne er zwar schon, aber von Ruhestand könne keine Rede sein.
Denn Hommens bekleidet auch wichtige Ämter im Bistum. Eigentlich wollte er seine Tätigkeiten als stellvertretender bischöflicher Delegat, Diözesanrichter und Kirchenanwalt in Heiligsprechverfahren zuerst einstellen - und erst dann als hauptamtlicher Priester in den Ruhestand gehen. Jetzt kam es andersherum. In Absprache mit Pastor Peter Leick wird Hommens weiter für die Gläubigen da sein. Er wohnt auch weiterhin im Ayler Pfarrhaus, hat aber keine pfarrlichen Rechte mehr. Hommens wurde 1947 in Ettlingen bei Karlsruhe geboren. 1952 zog seine Familie ins Saarland , weil der Vater eine Stelle als Maschinenbauingenieur im Bergbau antrat. Der Berufswunsch Priester stand früh fest. "Als mich mein Religionslehrer in der Unterprima fragte, was ich denn werden wolle, sagte ich Pastor", verrät der Geistliche.
In einem Tanzkurz begegnete er der kessen Friederike - und erste Zweifel am Berufswunsch stiegen in ihm auf. Hommens beschloss, erst einmal Jura zu studieren, dem Fach, in dem er auch promovierte. Die Damenwelt warf mittlerweile mehr als ein Auge auf den Studenten: "Da waren Ilse, Margret und Magdalena." Keine der jungen Frauen störte, dass ihr Auserwählter mit einem Jahr an Kinderlähmung erkrankt war und seitdem an leichten Gehstörungen litt.
"Die Krankheit half mir, auf dem Boden zu bleiben. Sonst wäre ich vielleicht ausgeflippt", verrät der Geistliche. So war es leichter, nicht abzuheben und als Priester den Menschen zu dienen. Der Ruf von höherer Warte war immer stärker. Hommens wurde Kaplan im saarländischen Völklingen, danach in Ensdorf und im bayrischen Ottenhofen. 1984 trat er sein Amt als Pastor in Ayl an. "Da musste ich bei Null anfangen", erinnert sich der Professor für Kirchenrecht, das er seit 1992 an der Universität des Saarlandes lehrt. Ein gutes Jahr habe es gedauert, bis das Verhältnis mit den Einheimischen etwas inniger wurde.
Hommens hat jetzt etwas mehr Zeit für seine Hobbys Literatur, Reisen, Wein und Kochen. Er findet: "Der liebe Gott hat diese Sachen nicht nur für Sünder geschaffen, sondern auch für die Gerechten." Zur Pfarreiengemeinschaft Saarburg mit derzeit 9079 Katholiken gehören die Pfarreien St. Laurentius Saarburg, St. Martin Beurig, St. Gervasius und Protasius Irsch, St. Bartholomäus Ayl, St. Valentin Ockfen, St. Jakobus d. Ä. Litdorf/Rehlingen/Fisch und St. Anna Mannebach. doth

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