Von Winterschlaf keine Spur - Saarburger Greifvogelpark bekommt Naturlehrpfad und veranstaltet ein Wikingerfest

Saarburg · Wer als Tourist an Saarburg denkt, dem fallen wahrscheinlich zuerst der Wasserfall und die Seilbahn ein. Danach kommt garantiert bereits der Greifvogelpark. Diese Anlage für die stolzen Könige der Lüfte besteht inzwischen seit elf Jahren. Auch wenn es im Winter ruhiger ist, wird dort nicht geschlafen.

Mehr als 25 000 Besucher sahen sich im vergangenen Jahr die Flugkünste der Greifvogelschau in Saarburg an. "Das hört sich vielleicht viel an, aber die Einnahmen müssen fürs ganze Jahr reichen", sagt Parkbetreiber Wolfgang Klotzbücher. Zuschüsse gebe es keine. Er hat 28 Greifvögel aus 13 Arten, Waschbären, Erdmännchen, Kaninchen, Meerschweinchen, Frettchen und Schweine zu versorgen.

Es sind zusammen mehr als 100 Tiere, die gemeinsam die Attraktivität des Parks ausmachen. Gerade Kinder wollen viele Tiere anfassen und streicheln. Klotzbüchers Geschäftsmodell lautet: "Faszination der Tiere mit Informationen über ökologische Zusammenhänge für Groß und Klein anbieten." Das sei keine Dressur, sondern das natürliche Verhalten, was die Vögel zeigen. Der Rotmilan, der bei der Diskussion um die Windkraft immer wieder in den Schlagzeilen auftaucht, und der Schwarzmilan sind zwei Arten, die sich der Falkner noch für seinen Park wünscht, denn sie sind als perfekte Segler besonders elegant unterwegs.

Im Lauf des Jahres soll ein Naturlehrpfad zum Thema Nachhaltigkeit angelegt werden, unterstützt durch einen Förderverein. An Ostern ist die Generalprobe für ein Wikingerfest geplant, das im September seine Premiere feiern soll. Auch die Gastronomie will Klotzbücher in 2015 selbst betreiben.

Der gelernte Forstwirt hat immer viel zu tun: "Gerade bauen wir auf die Unterkunft der Erdmännchen zum Heizen eine Solaranlage." Denn die kleinen Raubtiere mögen es warm und halten keinen Winteschlaf.

Die Anlage für die beiden täglichen Flugvorführungen soll noch besucherfreundlicher gestaltet werden, damit die Könige der Lüfte noch besser zu beobachten sind. Schulklassen sollen mit Hilfe des Fördervereins intensiver betreut werden können. Eine Diplom-Biologin, die auch Zoopädagogin ist, könnte so ganzjährig beschäftigt werden.Klotzbücher muss am Ende jeder Saison gut aufpassen: "Vor vier Jahren ist uns ein Adler ausgebüxt und nicht wiedergekommen. Das Tier hatte 6000 Euro beim Züchter gekostet." Wenn die Artgenossen am Himmel vorüberziehen, wecke das bei manchem der Tiere den Wunsch mitzufliegen. Einige der gefiederten Freunde stammen aus Zoos. Eigene Nachzuchten können auch dorthin wieder verkauft werden.Extra

Bilder, Videos und Impressionen der Anlage können im Internet unter www.greifvogelpark-saarburg.de eingesehen werden. Die Webseite wird bald um die neuen Angebote erweitert. Auch im Winter sind Besuche nach Voranmeldung unter Telefon 06581/996094 möglich. Die Adresse ist: Am Engelbach 1. Der Park ist ausgeschildert. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort