Vorsicht, Schunkelalarm!

FELL. (kat) Buntes Fastnachtstreiben in der Schul-Turnhalle in Fell: Zwerchfell strapazierende Büttenreden und originelle Showtanz-Einlagen begeisterten die Feller Narren beim traditionsreichen Familienabend der Bergmannskapelle.

Bleiche Draculas, kunterbunte Clowns, ein als Vamp verkleideter Mann, der an diesem amüsanten Abend auf halsbrecherischen Stöckelschuhen und im eng anliegenden rosa Samtkleidchen erfährt, was frau erleidet, wenn sie schön sein will, tummeln sich zwischen Sektstand und Bänken. Es herrscht emsiges Treiben vor und hinter der Bühne: Günther Schmitt sorgt für die Technik, Moderator Harald Schmitt rückt sein Ritterkostüm vor dem großen stundenlangen Auftritt noch einmal zurecht. Die Zwei-Mann-Band "Anja & Erhard", die an dem Familienabend mit einem Potpourri aus aktuellen Hits, Schlagern und Stimmungsliedern zum Tanzen einlädt, hat das Keyboard und das Mikrofon in Position gebracht. Die Show kann nach wochenlangen Vorbereitungen beginnen: Auf der Bühne hebt Dirigent Michael Ittenbach den Taktstock - das Startsignal für einen Stimmungsmarathon bis weit nach Mitternacht. Von Kölschen Karnevalsliedern bis hin zu Abba-Klassikern begeistert die beliebte Bergmannskapelle das närrische Publikum und animiert zum Schunkeln. Die Narren in Fahrt gebracht, überlässt das Orchester die glitzernd bunte Faschingsbühne Mario Hansjosten, Manuel Metha und Michael Münch. Mit Besen fegen die als Baumeister verkleideten jungen Männer über die Bühne: Rhythmus pur erleben die Fastnachtsgecken, während die Schläge der Besen sich auf den Brettern der Bühne zu Musik aneinander reihen. Weniger Taktgefühl beweisen die Feller Klatschweiber Marie (Edith Münch ) und Lisbeth (Gabi Regnery). Sie hatten genügend Stoff für ihren Vortrag und die Lacher auf ihrer Seite. Andreas Müller stand als Tapezierer in der Bütt und wurde ebenso wie Carmen und Alexander Wagner mit "Die französische Künstlerin" für die vorgetragenen Pointen mit reichlich Beifall belohnt. Vor der liebevoll dekorierten Bühne, von der unentwegt ein Clown lächelte, boten "zehn Springmäuse" in rotem Tüllrock und schwarzem Trikot die von Trainer Herbert Schmitz einstudierten Showtänze dar. Nicht ohne Zugabe wurde das Männerballett von der närrischen Bühne entlassen. Im schwarzen Trenchcoat, mit Sonnenbrille und Hut gekleidet marschierten die "Bergmänner" in den Saal. Auf der Bühne entblößten sich die durchschnittlich Mittvierziger und sorgten mit viel nackter Haut im Baströckchen und weniger grazilen Tanzbewegungen für Hochstimmung. Die Fünfte Jahreszeit ist in Fell eröffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort