Vorzeigeräume statt Provisorium

WALDRACH. (kat) In diesen Räumen macht Lernen Spaß: Hell und mit innovativen Ideen gespickt, präsentiert sich der neue Erweiterungsbau der Regionalschule Waldrach.

Über mangelnde Schülerzahlen kann sich Schulleiter Reiner Heimig nicht beklagen. Im Gegenteil: Knapp 600 Schüler und Schülerinnen besuchen die Regionalschule in Waldrach. "Wenn bis zum 1. September 2003 kein Erweiterungsbau da steht, dann stehen stattdessen zwei Klassen auf dem Schulhof. Oder wir stellen Pavillons auf." Mit dieser düsteren Prognose war Heimig vor drei Jahren an die Verbandsgemeinde (VG) Ruwer herangetreten. Der Hinweis wurde bei der VG als Schulträger verstanden - die Notwendigkeit weiterer Räumlichkeiten erkannt. Nach einer langen Planungs-und Bauphase wurden die neuen Schulräume zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 in Betrieb genommen werden. Zur offiziellen Einweihung des Erweiterungsbaus hatten sich nun Schüler und Lehrer, die Elternvertreter und die Vertreter von Politik und Verwaltung in der Aula eingefunden. In seiner Begrüßung ließ Bürgermeister Bernhard Busch das Projekt Revue passieren. Busch: "Das Gebäude ist nicht nur funktional, sondern auch schön." Auch hätten sich die Kosten im gesteckten Rahmen gehalten. Besonders hob Busch die enge Einbindung der Schule in das Projekt "Kunst am Bau" hervor. Dies beruhte auf einer Idee der Planer und Architekten Hans-Jürgen Stein, Iris Willems und Thomas Hemmes. Architekt Stein ist überzeugt, dass Schüler, die sich mit ihrer Schule identifizieren können, auch anders mit den Schulmaterialien umgehen. Und diese Überlegung ließ er mit in die Planung einfließen. Realisiert wurde sie von Bildhauer Roland Michels aus Auw, der die Arbeitsgemeinschaft "Köpfe" leitete. Die Werke aus Stein können sich sehen lassen. Sie werden künftig den modernen Anbau verschönern und an kreative Stunden im Steinbruch des Künstlers erinnern. Neben einer großen Fensterfläche, die Unterricht in freundlichen Räumen ermöglicht, zieren kleine Vitrinenfenster den Erweiterungsbau. Sie spenden dem Treppenhaus zusätzliches Licht, und die Schüler können darin eigene Kunstwerke ausstellen. Geschaffen wurde so ein Gebäude, das für eine ausgesprochen positive Lernumgebung sorgt. Die Schüler fühlen sich im Neubau wohl. "Die Atmosphäre im Klassenraum ist angenehm", sagt Moritz Konz, und seine Mitschüler nicken. Die Erweiterung führt auch zu einem Ausbau des schulischen Angebots: Am Ende dieses Schuljahres werden erstmals Schüler in Waldrach den Realschulabschluss erwerben können. Eingesegnet wurden die neuen Räume von Pastor Roland Laub. Für den musikalischen Rahmen sorgten ein Schülerchor und Achtklässler mit einem Instrumentalstück. Die Arbeitsgemeinschaft "Feste feiern" hatte die Aula mit herbstlicher Dekoration geschmückt.

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