Waldpflege in neuen Grenzen

TRIER-LAND. Derzeit wird in einigen Gemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land eine geplante Reform der Forstrevierorganisation beraten. Sie ist Teil einer landesweiten Neuorganisation, die betriebswirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern und Einsparungen erzielen soll.

Der Leiter des Forstamtes Trier, Gundolf Bartmann, stellte den betroffenen Gemeinden Kordel, Welschbillig und Zemmer kürzlich einen Beratungsvorschlag vor, der mit der VG-Führung, Revierleitern, Personalrat und Oberer Forstbehörde vorabgestimmt ist. Demnach soll das Forstrevier Welschbillig-Ralingen um die Gemeinde Newel vergrößert werden, die bisher zu Kordel gerechnet wurde. Kordel soll dafür künftig den Gemeindewald Zemmer mitbetreuen.Revier Mülchen soll aufgelöst werden

Das Forstrevier Mülchen bei Zemmer soll aufgelöst und dessen Staatswald an das Forstamt Quint gebunden werden. "Damit", so Gundolf Bartmann, "würde bereits die dritte Stufe der landesweiten Strukturreform in Kraft treten, die eine Größenanpassung und vernünftige Auslastung der Reviere vorsieht. Außerdem würde einem von der VG Trier-Land schon länger gehegten Wunsch entsprochen." Vorausgegangen war bereits die Zusammenlegung der Forstämter Quint und Trier. Als zweite Stufe kam die Neugliederung forstlicher Aufgaben im Sinne einer Funktionalisierung, durch Bildung von Spezialisten und Produktleitern einerseits und Einrichtung forstamtsübergreifender Schwerpunkte wie öffentliche Planung oder Energieberatung andererseits. Nun sollen die Reviere auf Größen zwischen 1200 bis 1800 Hektar erweitert werden. "Ausschlaggebend ist der Wille des Waldbesitzers, das Forstamt hat bei Bildung und Abgrenzung der Reviere nur Beratungsfunktion", betont Bartmann. Für die Besitzer, die Gemeinden, geht es um bares Geld. Denn, vereinfacht gesagt, je größer das Revier, desto geringer sind nach dem jetzigen Berechnungsmodell die Kosten für den Revierbediensteten pro Hektar Fläche.Durch Reform 18 000 Euro sparen

Außerdem verlangt das Land von den Gemeinden für den Einsatz von staatlichem Forstpersonal einen Anteil aus den Erträgen der Waldwirtschaft, den kleinere Reviere kaum noch aufbringen können. Zudem wird die Erstattung des Landes an die Gemeinden für Wahrnehmung sonstiger forstlicher Aufgaben durch kommunalen Revierdienst nur bei einer Reviergröße von über 950 Hektar in voller Höhe ausgezahlt. Die geplante Reform soll der Verbandsgemeinde nach der jetzigen Berechnungsgrundlage rund 18 000 Euro Ersparnis bringen, wovon die Löwenanteile auf Kordel und Zemmer entfallen. In Zemmer soll das kleine Forstrevier Mülchen aufgelöst werden, wo Joachim Kirchberg seit 32 Jahren als Revierförster tätig ist. Den neuen Entwicklungen sieht er realistisch ins Auge und betont: "Nach so einer langen Zeit kann ich mir ein neues Betätigungsfeld gut vorstellen. Ich trete freiwillig zurück, um auszuschließen, dass alle Reviere neu ausgeschrieben werden müssen." Auf ihn warten neue Herausforderungen als Gebietsförster, sein Domizil im Forsthaus soll er nach dem Willen des Zemmmerer Ortsbürgermeisters Winfried Wollscheid behalten. Kordel und Welschbillig haben dem Beschlussvorschlag des Forstamtes bereits zugestimmt, in Zemmer wird noch beraten. Alle Gemeinden haben sich aber vorbehalten, erneut abzustimmen, falls die dieser Tage erwartete neue Rechtsverordnung des Ministeriums für Umwelt und Forsten zur Berechnung der Betriebskostenbeiträge nachteilige Veränderungen für sie enthalten sollte.

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