Warten auf Weine für jeden Tag

SAARBURG. Gute Qualitäts- und Prädikatsweine aus dem Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer verspricht Adolf Schmitt, Vorsitzender der Weinwerbung Mosel-Saar-Ruwer, für den Jahrgang 2004. Der Verein hatte gestern zur "schwimmenden" Herbstpressekonferenz auf die Saar eingeladen.

Von Saarburg nach Serrig und zurück schipperten gestern während der "schwimmenden" Herbstpressekonferenz des Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V. vorrangig Fachjournalisten, die der Verein zu einer mehrtägigen Journalistenreise in die Region eingeladen hatte. Vorsitzender Adolf Schmitt: "Über Jahre hat es die Natur sehr gut mit uns gemeint. Das vergangene Jahr mit seinen vollmundigen, kräftigen Weinen, die alle Auslese-Qualität hatten, ragt heraus." Die diesjährigen Erzeugnisse seien vergleichsweise "bodenständiger". "Wir brauchen Weine, die man jeden Tag trinken kann." Auch wenn man den Jahrgang erst beurteilen solle, wenn er im Fass ist, versicherte Schmitt: "Wir erwarten Weine im oberen Qualitätsbereich. Der Saft läuft fast so aus den Trauben heraus." Auf rund eine Millionen Hektoliter - davon etwa 960 000 Hektoliter Weißwein - schätzten die Fachleute die Ertragsmenge. Das entspreche dem langjährigen Durchschnitt, liege jedoch deutlich über der knappen Ernte des vergangenen Jahres (840 000 Hektoliter). Schmitt: "Selten zuvor waren die Keller vor der Lese so geräumt wie in diesem Jahr." Die Witterung sei im September und Oktober günstig gewesen. "Wir können uns auf fruchtige, vollreife und aromatische Rieslingweine mit moderatem Alkoholgehalt freuen", kündigte Schmitt an. Das ungeliebte Thema Schwarzfäule und Reblaus-Befall sprach der Vorsitzende kurz an. Die Medien hätten das Thema "übertrieben rübergebracht". Fakt sei, dass es im hiesigen Anbaugebiet keinen Wein gebe, der aus Schwarzfäule-Trauben hergestellt worden sei. Die Reblaus müsse "biologisch bekämpft" werden. Befallene Flächen müssten beseitigt und gereinigt werden. In diesem Zusammenhang ging Schmitt ein auf das Problem der inzwischen stark verbreiteten Weinbergsbrachen im Anbaugebiet. Von den nicht bewirtschafteten Flächen gehe eine große Gefahr für benachbarte Parzellen in puncto Schädlinge aus. "Die Brachen-Beseitigung ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft." Schmitt nutzte die Gelegenheit, die jüngste Qualitäts-Offensive der Weinwerbung und des Weinbauverbands vorzustellen. Mit dem Qualitätskonzept "Riesling S" sollen trockene Weine im gehobenen Preissegment besser vermarktet werden.Beste Voraussetzungen

Das eingekreiste S - "die S-Klasse von Mosel-Saar-Ruwer" - ziert als geschütztes Markenzeichen die Etiketten ausgewählter Weine. Nur nach sensorischer Prüfung durch die Landwirtschaftskammer darf die Weinwerbung die Zusatz-Auszeichnung vergeben. Rund 60 derart eingestufte Riesling-Weine des Anbaugebietes seien derzeit auf dem Markt. Das S stehe für Schiefer, Steillage und Spitzenriesling, erläuterte Geschäftsführer Ansgar Schmitz. "Der aktuelle Jahrgang bietet qualitätsorientierten Erzeugern beste Voraussetzungen, Riesling S zu erzeugen und im kommenden Jahr anzubieten. Und die Weine sind ihren Preis wert."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort