Wasserfälle aus dem Himmel

SCHWEICH. Wasser von unten gehört bei einem Hafenfest dazu. Mit dem Wasser von oben allerdings gab es am Freitag fast einen Totalausfall des Hafenfestes. Der Samstagabend mauserte sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten dann aber sogar zu einer lauschigen Sommernacht am Hafen.

Nasse Füße bekamen die Gäste beim 19. Internationalen Hafenfest in Schweich so oft wie selten zuvor. Am frühen Samstagabend gab es dann den ersehnten Lichtblick. Ein kurzer, heftiger Gewitterschauer sollte der letzte von sechs Regengüssen an diesem Tag bleiben. Nina Mertes, Astrid Mertes, Mechthild Franken greifen noch einmal zu den Putzutensilien und wischen das Regenwasser von Tischen und Bänken, die sich schnell mit Menschen füllen.Südländisches Flair

Vergessen ist das Zittern vor dem Unwetter. Es herrscht ein südländisches, mediterranes Flair, das dem Schweicher Bootshafen mit seinen 300 Liegeplätzen - zu Recht - nachgesagt wird. Denn bei Sommerwetter könnte man sich am Schweicher Fährturm auch ohne weiteres wie an der Côte d'Azur oder in einem griechischen Hafen wähnen. Gefeiert wird an den zahlreichen Ständen an Land und auf den im Wasser dümpelnden Booten. So wie auf der "Alex 2" von Dieter Kirsch, wo sich ein Grüppchen fröhlicher Menschen eingefunden hat. "Wir suchen noch nette Nachbarn", flachst der Freizeitkapitän aus Osburg. Dabei sind die Nachbarn längst bei ihm an Bord. Er verbringe fast jede freie Minute hier, wobei weniger das "Kilometer-Schruppen" als mehr die Geselligkeit mit Gleichgesinnten für ihn im Vordergrund stehe. Zum Hafenfest hat Kirsch den Liegeplatz der "Alex 2" mit bunten Lampen verziert, die nach Einbruch der Dunkelheit romantisch leuchten. Andere Eigner, wie der Luxemburger Robert Mehrpahl, haben ihre Boote mit Lampions verziert. Ihm gehört ein für Amsterdam typisches "Notarboot" (Baujahr 1936). Es gibt niemand, der nicht von dem Hafen, wo Günther Ludes Hafenmeister ist, schwärmt. Ausrichter des Hafen-Spektakels ist der Yacht- und Wassersportclub Schweich. Dessen Präsident, Gisbert Guth aus Neunkirchen/Saar, lobt die großartige Mitarbeit der Vereinsmitglieder. "Alles Freiwillige, die sich zum Teil sogar eine Woche Urlaub nehmen, um das hier auf die Beine zu stellen". Es seien leider fast nur Saarländer. "Schade, dass die Rheinland-Pfälzer sich so rar machen." Saarländer sind auch auf der schwimmenden Bühne mit den Bands "Take Five" und "Reflection". Den Gästen gefällt es trotzdem, sie singen mit und tanzen. Bei Dunkelheit bezaubert dann die von Guth angekündigte "Sensation". Das Feuerwerk stürzt in einem über 20 Meter breiten, Funken sprühenden "Wasserfall" aus dem Himmel herunter. Spektakulär ist auch die Vorführung von Heinz Hacker (Wallmerod), ehemaliger Vize-Weltmeister im Schiffsmodell-Sport, der mit seinem selbst gebauten Modellschiff, ein Cabrio mit zwei Sitzplätzen, ein echtes Boot zieht. Eine Spitzenleistung beim unübersehbaren Größenunterschied. Mehr Fotos: SEITE 19

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