Wehr und Sportler brauchen Hilfe

BEKOND. Die Bekonder fühlen sich wohl in ihrer Gemeinde. Das wurde am Montagabend beim TV -Ortsgespräch im neuen Bürgerhaus deutlich.

 Ortsbürgermeister Paul Reh erläutert die Pläne für das Feuerwehrgerätehaus.Foto: Klaus Kimmling

Ortsbürgermeister Paul Reh erläutert die Pläne für das Feuerwehrgerätehaus.Foto: Klaus Kimmling

Das Jahr 2003 war für Bekond turbulent. Höhepunkte: die 800-Jahr-Feier, die Einweihung des Bürgerhauses und die Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag in Koblenz. "Ich habe nicht geglaubt, dass die Leute so zusammenarbeiten und habe gedacht, wir kriegen das nicht auf die Reihe", sagte Beigeordneter Günther Ewen im Rückblick auf die Vorbereitungen der 800-Jahr-Feier. "Doch jeder hat Ideen gehabt", erläuterte Ortsbürgermeister Paul Reh. Den letzten Kick gab die Teilnahme am Rheinland-Pfalz-Tag. 50 Bekonder reisten mit dem "Krumperndämper" an. Dort merkten sie, so Reh, dass die Geschichte von der Bekonder Kartoffeltradition im ganzen Land bekannt ist. Die 800-Jahr-Feier sprengte dann alle Erwartungen. "Ich habe dieselben Leute morgens um 11 Uhr und nachmittags um 5 Uhr gesehen", erzählte Reh von der Standfestigkeit der Besucher. Beigeordneter Ewen war perplex, dass auch im Festzelt Hochbetrieb herrschte, während draußen das Leben auf der Historischen Straße pulsierte. Aber auch Bekond kehrte wieder zum Alltag zurück. Und der ist zumindest für die Fußballer und Feuerwehrleute voller Probleme. "Der 1969 gebaute Sportplatz ist in sehr schlechtem Zustand", erläuterte Paul Reh. Weil die Drainage nicht funktioniere, reiße das Regenwasser den Belag des Hartplatzes fort und lasse nur die Steine zurück. Reh: "Eigentlich dürften wir niemanden mit gutem Gewissen auf den Platz lassen." Gerade im Winter wollen aber viele Teams auf den Platz, erzählte Sportvereins-Vorsitzender Josef Pelzer. Denn in dieser Jahreszeit würden die Rasenplätze in den umliegenden Orten für die Spiele geschont. Der Bekonder Platz sei dann als Trainingsquartier gefragt. Pelzer: "Er ist extrem belastet." Eine umfassende Sanierung des Hartplatzes wird mit 360 000 Euro veranschlagt. Genauso teuer würde es, wenn der Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt würde. Dahin geht der Wunsch der Bekonder - auch wenn, so Reh, der Landrat, der auch mit der Sportstättenförderung befasst ist, kein Freund von Kunstrasenplätzen ist. Im Kreis seien aber in letzter Zeit einige dieser Plätze gebaut worden. 2005 wollen die Bekonder in die Sportstättenförderung kommen. Dafür müssen sie auf der Prioritätenliste im Kreis ganz oben stehen. Derzeit ist dies nicht der Fall. Nicht viel besser als den Sportlern geht es den Feuerwehrleuten. Das vor 25 Jahren erbaute Gerätehaus gleicht eher einer Nasszelle. "Die Wände sind voll Salpeter, die Feuchtigkeit drückt von unten durch", berichtete der stellvertretende Wehrleiter Alfons Simon. Die Folge: feuchte Funkgeräte und nasse Schutzkleidung. Am Sonntag, als Bürgermeister Berthold Biwer im Ort weilte, wurde schnell ein Ortstermin anberaumt. Das Gerätehaus soll saniert und erweitert werden, um auch der 15-köpfigen Jugendwehr einen Schulungsraum bieten zu können. Kostenpunkt für die Verbandsgemeinde: 172 000 Euro. Die Ortsgemeinde hofft auf vorzeitigen Baubeginn im Jahr 2004, der eine Vorfinanzierung der Landesmittel durch die VG einschließt. Vereine prägen das Bild einer Gemeinde. In Bekond gibt es mit "Bekond aktiv" einen besonderen Verein. Aus einer lockeren Runde Jugendlicher, die das "Krumpernfest" ins Leben rief, wurde 1989 ein gemeinnütziger Verein, der sich auch für Völkerverständigung einsetzt und Entwicklungshilfe leistet. "Wir haben aber auch schon hier Projekte gefördert", erläuterte Vorsitzender Kaspar Portz. "Auch solch ein Verein wird nur von der Dorfgemeinschaft getragen."

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