Wehr zeigt in Saarburg, wie Leben retten heute geht

Saarburg · Die neue Feuerwache Saarburg ist eine hochkomplexe Einrichtung mit außergewöhnlichen Geräten. Am Tag der offenen Tür stellt die Wehr sie allen Interessierten vor. Sie feiert zudem 185-jähriges Bestehen und noch mehr.

 Die Freiwillige Feuerwehr Saarburg stellt sich aus Anlass des Geburtstages zur 185 auf – und lädt zum Tag der offenen Tür ein. Zu sehen gibt's die neue Feuerwache (geplant vom Architekturbüro Jäger Henter Weimann) und die dort untergebrachten Fahrzeuge. Zu Letzteren gehört die Santa Maria von 1938 (zweites Fahrzeug von rechts), laut Feuerwehr Magazin das älteste noch im Dienst befindliche Feuerwehrfahrzeug Deutschlands. Foto: TV-Archiv/Herbert Thormeyer

Die Freiwillige Feuerwehr Saarburg stellt sich aus Anlass des Geburtstages zur 185 auf – und lädt zum Tag der offenen Tür ein. Zu sehen gibt's die neue Feuerwache (geplant vom Architekturbüro Jäger Henter Weimann) und die dort untergebrachten Fahrzeuge. Zu Letzteren gehört die Santa Maria von 1938 (zweites Fahrzeug von rechts), laut Feuerwehr Magazin das älteste noch im Dienst befindliche Feuerwehrfahrzeug Deutschlands. Foto: TV-Archiv/Herbert Thormeyer

Foto: HERBERT THORMEYER (vh_verei

Die 3,53 Millionen Euro teure Feuerwache Saarburg, die seit Dezember 2016 in Betrieb ist, hat für die Wehr in der gesamten Verbandsgemeinde einen wesentlichen Fortschritt in Sachen Technik und Ausstattung gebracht. Wehrleiter Bernhard Hein spricht gar von einem "Quantensprung". Zum einen bietet der Gebäudekomplex dem Löschzug Mitte nach Jahren in einem überholungsbedürftigen Bau eine moderne Unterkunft. Zum andern können nun wichtige Aufgaben für alle 34 Wehren der Verbandsgemeinde effizient, zeitgemäß und zentral erledigt werden. Der TV stellt die Wache vor:

Feuerwehreinsatzzentrale In der Feuerwehreinsatzzentrale läuft die Koordination aller Arbeiten. Alle Einsätze, bei denen mehr als zwei Wehren beteiligt sind, werden von dort aus organisiert. 14 Leute aus der gesamten VG sind für diesen Dienst ausgebildet. Vorher bestand die Zentrale aus einem Tisch, in dem Telefon und Funkgeräte eingelassen waren. Der Rest war Zettelwirtschaft. Nun arbeiten die Wehrleute, die bis zu drei Bildschirme vor sich haben, fast vollständig digital. Selbst das Wetter und der Weg zum Einsatzort werden automatisch auf dem Alarmmonitor angezeigt.

Schlauchwerkstatt Auch bei den Schläuchen hat sich vieles getan. Zuvor sollte jede Wehr ihre Schläuche nach jedem Einsatz prüfen. Ohne Gerät. Aufgewickelt wurde von Hand. Nun passiert dies alles automatisiert inklusive Reinigung in der Schlauchpflegeanlage der neuen Wache. Die 1800 Schläuche der 34 Wehren wurden dort innerhalb von vier Monaten überprüft. 500 von ihnen wurden daraufhin ausgesondert. Ein Barcode am Schlauch gibt Auskunft, wann der letzte Check war.

Atemschutzwerkstatt Noch wichtiger ist, was in der Atemschutzwerkstatt passiert. Denn ist eine Atemschutzmaske defekt, kann das Menschenleben kosten. Früher wurden die Ergebnisse der Atemschutzprüfung von Hand auf Karteikarten dokumentiert. Desinfiziert wurden die Masken im Tauchbad. Nun ist der Prüfstand voll elektronisch und speichert die Ergebnisse automatisch. Desinfiziert wird in einer Spülmaschine.

Waschmaschine und Kleiderkammer Erstmals verfügen die Feuerwehren, die dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde unterstehen, in der neuen Wache über einen Waschplatz mit riesiger Waschmaschine und einem Trockner. Inklusive Imprägnierung sind die Einsatzkleider innerhalb eines Tages fertig. Vorher wurden sie in die Wäscherei gebracht. Das dauerte. Neu ist auch die Kleiderkammer, in der Einsatzkleidung vorgehalten wird. Früher musste alles erst bestellt werden.

Tierrettung und Gefahrstoffzug Außerdem sind Einheiten des Gefahrstoffzugs des Landkreises und die Utensilien der Tierrettung der Verbandsgemeinde in der neuen Wache untergebracht. Zwischen 20 und 25 Mal pro Jahr rettet die Feuerwehr Tiere. Oft geht es um entlaufene Hunde. Ins Güllefass gestürzte Turmfalken waren aber auch schon dabei. Vom Gefahrstoffzug des Kreises stehen die Wagen Atemschutz und Gefahrstoffe in Saarburg. Zwölf Feuerwehrleute aus der ganzen VG sind für Einsätze damit ausgebildet.

Was es sonst noch zu feiern gibt Die neue Wache, in der noch viel mehr drinsteckt, stellen Wehrführer Christof Leinenbach und die 47 Wehrmitglieder am Tag der offenen Tür am Sonntag, 13. August, vor. Auch die 16 Jugendwehrmitglieder sind dann präsent. Pressewart Stephan Klang erinnert daran: "Das alles hier wurde nicht für die Feuerwehr gemacht, sondern für die Sicherheit der Bevölkerung."
Gefeiert werden außerdem das 185-jährige Bestehen der Truppe und die Einweihung eines neuen Fahrzeugs. Zudem wird die Bambini-Feuerwehr gegründet. Sie ist neben der Freudenburger die zweite Wehr für Kinder in der Verbandsgemeinde Saarburg.Extra: DAS PROGRAMM AM TAG DER OFFENEN TÜR

 In der Feuerwehreinsatzzentrale werden die Fäden beim Einsatz zusammengehalten. Das geschieht fast nur noch digital. Max Wagner zeigt, wie das geht.

In der Feuerwehreinsatzzentrale werden die Fäden beim Einsatz zusammengehalten. Das geschieht fast nur noch digital. Max Wagner zeigt, wie das geht.

Foto: (h_sab )
 Nils Puschmann an der Schlauchpflegeanlage: Darin werden die Schläuche gewaschen, geprüft und, nachdem das Wasser rausgedrückt wurde, aufgewickelt.

Nils Puschmann an der Schlauchpflegeanlage: Darin werden die Schläuche gewaschen, geprüft und, nachdem das Wasser rausgedrückt wurde, aufgewickelt.

Foto: (h_sab )
 Christoph Reiland ist der Herr der Atemschutzwerkstatt. Er demonstriert, wie die voll elektronische Prüfanlage funktioniert. Die alte (in Blau) hat ausgedient.

Christoph Reiland ist der Herr der Atemschutzwerkstatt. Er demonstriert, wie die voll elektronische Prüfanlage funktioniert. Die alte (in Blau) hat ausgedient.

Foto: (h_sab )
 Das neue, große Tanklöschfahrzeug der Saarburger Wehr fasst 4000 Liter Wasser. Es ist beispielsweise für Waldbrände gedacht. TV-Fotos (5): Marion Maier

Das neue, große Tanklöschfahrzeug der Saarburger Wehr fasst 4000 Liter Wasser. Es ist beispielsweise für Waldbrände gedacht. TV-Fotos (5): Marion Maier

Foto: (h_sab )
 Ingo Geidies im Löschgruppenfahrzeug mit neun Plätzen. An zwei Plätzen kann der Atemschutz samt Gasflasche bereits während der Fahrt angelegt werden.

Ingo Geidies im Löschgruppenfahrzeug mit neun Plätzen. An zwei Plätzen kann der Atemschutz samt Gasflasche bereits während der Fahrt angelegt werden.

Foto: (h_sab )


Sonntag, 13. August 10.30 Uhr Fassanstich 11.30 Uhr Mittagessen ab 13.30 Uhr Kaffee und Kuchen 14 Uhr Platzkonzert des Musikvereins Saarburg 14.30 Uhr Einweihung der neuen Feuerwache und des neuen Tanklöschfahrzeugs sowie Gründung der Bambini-Feuerwehr 16 Uhr Platzkonzert des Musikvereins Saarburg-Beurig Ganztägig: Hüpfburg und Spieleparcours für Kinder Hol- und Bringservice: Shuttle-Transfer zwischen Stadt und Feuerwache im Gewerbegebiet Saarufer, jeweils halbstündlich zwischen 11 Uhr und 18 Uhr. Haltestellen: Parkplatz Heckingplatz (Heckingstraße), Firma Gebrüder Zenner (Graf-Siegfried-Straße), Saarburger Sesselbahn: Talstation Erdenbach

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