Wehren sind "fachlich Spitze"

FELL. Auch wenn Richard Groß nicht mehr Landrat des Kreises Trier-Saarburg sein wird, sind ihm die Einladungen des Kreisfeuerwehrverbandes gewiss. Denn: Als sein Ehrenmitglied wird er automatisch eingeladen. Von dem Verband wurde Groß einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.

Wenn der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Trier-Saarburg mit etwas sparsam umgeht, dann sind es die Ehrenmitgliedschaften. Gerade einmal neun Personen hat der Interessenverband der Freiwilligen Feuerwehren in den 22 Jahren seines Bestehens bedacht. Die neunte, jüngste Ehrenmitgliedschaft wurde Landrat Richard Groß zuteil. Groß' erste Reaktion: "Ich bin stolz." Alle 177 Stimmberechtigten votierten beim Delegiertentag in der Mehrzweckhalle in Fell für den Vorschlag von Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Ortwin Neuschwander. KFV-Vorsitzender Kurt Waschbüsch brauchte keine große Überzeugungsarbeit zu leisten, als er das Ansinnen des Vorstandes der Versammlung eröffnete. Es dürfte wohl keinen im Saal gegeben haben, der nicht gewusst hätte, dass Richard Groß ein großer Freund der Feuerwehr ist. Dass die Feuerwehren im Kreis eine so positive Entwicklung genommen haben, sei nicht zuletzt ein Verdienst des Landrats, unterstrich Waschbüsch vor den Delegierten. Richard Groß habe so gut wie keinen Delegiertentag verpasst. Der Geehrte später: Nur zu gut könne er sich an die Gründung des Verbandes in Irsch/Saar erinnern. "Die Feuerwehr ist immer da, wenn sie gebraucht wird", fuhr Groß seine Lobeshymne auf das vielfältige Ehrenamt der Feuerwehr fort. Ein Kompliment gelte all denen, die dafür Sorge trügen, dass es im KFV so floriere. Kurzum: Die Feuerwehren seien "fachlich Spitze". Nicht befriedigend sei, dass manch notwendige Anschaffung nicht gleich getätigt werden könne, erinnerte Groß an den permanenten Geldmangel der Kommunen. Aber immerhin: 387 000 Euro im Kreishaushalt 2005 bedeuteten eine Steigerung von fünf Prozent. Berichte spiegeln rege Tätigkeit wider

Von Applaus begleitet wurde der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden für 2004. Die Mitgliederzahl stieg von 2769 auf nunmehr 3004 (ein Plus von 235). Dies rührte aus insgesamt 124 Wehren, einer Musikkapelle sowie fünf Förderern. Neu aufgenommen wurden 2004 die Wehren von Onsdorf und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Welschbillig. Erfreut zeigte sich Waschbüsch, dass der Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand nun wieder besetzt werden konnte. Friedrich Mick berichtete im Anschluss über seine Arbeit. Waschbüschs Ansprache spiegelte eine rege Tätigkeit von Vorstand und Verband wider. Zwei "negative Feststellungen" wollte Waschbüsch loswerden: das nicht rechtzeitige Weiterleiten von Einladungen durch vereinzelte Wehrführer und die Pünktlichkeit bei Festbesuchen. Mit ihren Fachberichten traten Jürgen Cordie (Wettbewerbe), Ferdinand Heib (Alterskameraden), Rainer Andres (Versicherungen/Gema), Klaus Simon (Jugendfeuerwehr) und Carsten Hellwig (Kasse) vor die Versammlung. Letzterer nahm kein Blatt vor den Mund, als er bei einigen Wehren die pünktliche Zahlung der Beiträge anmahnte (Es fehlten noch 1119 Euro). "Die Feuerwehren erfüllen eine wichtige Aufgabe", lobte VG-Beigeordneter Rudolf Körner, und Fells Ortsbürgermeister Helmut Schneiders wies auf die "beste Sozialarbeit" hin, die die Feuerwehren leisteten. Viel Applaus heimste Neuschwander ein für sein Referat "Zukunftsperspektiven der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis" mit der Vorstellung seines "Konzepts 2015". Seine Forderung: Die Politik müsse klar sagen, "wie viel Schutz sie ihren Wählern zugesteht". Neuanschaffungen in den nächsten zehn Jahren von vier Millionen Euro stünden auf Kreisebene an. Geeignete Führungskräfte seien erforderlich, um die politisch Verantwortlichen qualifiziert zu beraten. Schließlich stehe den Wehrangehörigen eine höhere Anerkennung für ihr Tun zu.

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