Wehrleute packen zu

ZEMMER-SCHLEIDWEILER. Schleidweilers neues Feuerwehrgerätehaus nimmt Gestalt an. Für die Feuerwehrleute bedeutet das den Anfang vom Ende jahrelanger, kaum zumutbarer Arbeitsbedingungen. Dass die Einrichtung so schnell ihrer Vollendung entgegengeht, ist in hohem Maße ein Verdienst der Freiwilligen Feuerwehr.

Erst kommt der Grundstein, dann wird gemauert. So ist es üblich am Bau. Anders herum praktizierten es die Schleidweiler Floriansjünger. Für sie galt: "Erst der Rohbau, dann der Grundstein." Vor allem haben sie nicht abgewartet, bis ihnen geholfen werde. Sie nahmen die Sache weitgehend selbst in die Hand und taten das, was sie immer tun. Sie legten los wie die Feuerwehr - mit Feuereifer. Voller Elan gingen sie zu Werke. Das obligatorische Begleit-Zeremoniell von Verbandsgemeinde und Ortsgemeinde konnte kaum Schritt halten. Der erste Spatenstich erübrigte sich, weil die Bauspezialisten der Feuerwehr längst weiter waren. Auch die nun erfolgte Grundsteinlegung entspricht eher gutem, altem Brauch als dem aktuellen Stand der Dinge am Bau. Ebenso gut hätte man schon Richtfest feiern können. Deshalb wurde die Leistung der Wehrleute von den Festrednern, allen voran Bürgermeister Wolfgang Reiland und Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid, gebührend gewürdigt. "Dies ist ein großer Tag für die Freiwillige Feuerwehr Schleidweiler, aber auch für die Gemeinde Zemmer", befand Wolfgang Reiland. Mit der Grundsteinlegung gehe ein Jahr nach dem 80. Geburtstag der Feuerwehr ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Für das alte, beengte und nur über eine Einbahnstraße mit 18 Prozent Steigung zu erreichende Domizil sei die Bezeichnung "Feuerwehrgerätehaus" wohlwollend gewesen. Baukosten: 170 000 Euro

Der neue Standort "Unterm Mühlenweg" erfülle alle Anforderungen an ein Feuerwehrgerätehaus. Reiland hob besonders die Eigenleistung der rund 26 Mann starken Truppe von Wehrführer Friedrich Mick hervor. Bis auf die Fensteranlagen, die Sektionaltore, die Heizungsanlage sowie die Estrich- und Putzarbeiten würden sie alle Gewerke selbst erstellen. In Zahlen liest sich das so: Baukosten insgesamt circa 170 000 Euro; Anteil der VG Trier-Land 115 000 Euro; Eigenleistung der Feuerwehrleute 55 000 Euro. "Das muss man sich vorstellen, am besten noch in Mark", sagte einer der Gäste der Grundsteinlegung. Geplant sind ein Gerätehaus, ein Unterrichts-, ein Umkleide- und Lagerraum sowie sanitäre Anlagen. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Schleidweiler beabsichtigt, das Gebäude um einen zusätzlichen Stellplatz zu erweitern. Alle damit verbundenen Investitions- und laufenden Kosten will der Förderverein tragen. "Unser Reichtum sind nicht die Mundwerker, sondern die Handwerker", sagte Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid im Hinblick auf das Engagement der Wehrleute. Seit Erteilung der Baugenehmigung am 4. Februar dieses Jahres hätten sie unter Leitung von "Chef-Maurer" Dieter Heinz (stellvertretender Wehrführer) bei oftmals eisiger Kälte in Rekordzeit den Rohbau erstellt. Wehrführer Mick dankte den Gremien von Politik und Verwaltung, den Architekten und Handwerkern sowie allen Beteiligten, allen voran Ortsbürgermeister Wollscheid. "Lieber Winfried, Du warst immer ein zuverlässiger Ansprechpartner", sagte Mick. Unisono würdigten alle Festredner die Verdienste des ehemaligen Verbandsbürgermeisters Bernhard Kaster und die des Ersten Beigeordneten Matthias Daleiden. Einig war man sich, dass ohne ihre Bemühungen die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehaus im Frühjahr 2004, vielleicht auch schon im kommenden Herbst, kaum möglich wäre.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort