Weiter Streit um Asphaltmischanlage bei Taben-Rodt

Taben-Rodt/Wuppertal · Max Pescher von den Hartsteinwerken Johann Düro, hofft, dass die Asphaltmischanlage im Taben-Rodter Steinbruch noch in diesem Jahr gebaut werden kann. Die Bürgerinitiative gegen die Anlage ist sich weiterhin sicher, die Anlage verhindern zu können. Sie ruft per Facebook dazu auf, noch Einwendungen einzureichen.

 Die alte Asphaltmischanlage im Taben-Rodter Steinbruch. Foto: Düro-Werke

Die alte Asphaltmischanlage im Taben-Rodter Steinbruch. Foto: Düro-Werke

Foto: (h_sab )

Taben-Rodt/Wuppertal. Max Pescher, Sohn des Geschäftsführers der Hartsteinwerke Johann Düro in Wuppertal, die den Taben-Rodter Steinbruch betreiben, ist immer noch erstaunt. "Proteste gegen die geplante Asphaltmischanlage im Steinbruch haben wir nicht erwartet", sagt er.

Er verweist darauf, dass mehr als 50 Jahre lang eine andere Firma eine Asphaltmischanlage dort betrieben habe. Erst 2012 sei die Anlage abgeschaltet, 2013 abgerissen worden. Negatives habe er nie mitbekommen.

Die neue Anlage werde auf jeden Fall besser, sagt Pescher. Er spricht zudem von einem guten Verhältnis der Düro-Werke zum Ort. Immerhin würden einige der bis zu 40 Steinbruchmitarbeiter in Taben-Rodt wohnen. Doch Pescher gesteht auch ein: "Das ist die erste Asphaltmischanlage, die wir bauen."Skepsis ist groß


Bereits bei der Informationsveranstaltung, die auf Drängen des ehemaligen Ortsbürgermeisters Klaus Neuses angeboten worden sei, sei die Skepsis groß gewesen, sagt Pescher. Mehr Lärm und Gestank hatten die Bürger damals in erster Linie als Befürchtungen geäußert. Anschließend hat sich die Bürgerinitiative gegen die Asphaltmischanlage Taben-Rodt (Biat) gegründet. Sie hat laut Sprecher Sven Mörsch mehr als 100 Mitglieder. Mit einer Online-Petition hat sie 1054 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt (der TV berichtete). Die Bürgerinitiative ist weiter aktiv.Frist für Einwendungen läuft aus


Auf ihrer Facebookseite ruft sie auf, Einwendungen gegen die Anlage einzureichen und liefert dort auch gleich die Argumente mit. Die Frist für Einwendungen läuft am Donnerstag, 11. Februar, ab. Öffentlich abgewogen werden die schriftlichen Eingaben in einem Erörterungstermin am Donnerstag, 25. Februar, im Sitzungssaal der Kreisverwaltung Trier-Saarburg.
Es geht mittlerweile um den zweiten Genehmigungsantrag für eine Asphaltmischanlage bei Taben-Rodt.
Den ersten hatte eine Tochterfirma der Düro-Werke gestellt, den zweiten die Düro-Werke selbst, denn laut Pescher sollen der Betrieb des Steinbruchs und der Anlage verzahnt werden.
Im Gegensatz zum ersten Verfahren läuft das zweite nun mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Während Pescher hofft, dass die Asphaltmischanlage noch in diesem Jahr gebaut werden kann, ist sich Mörsch sicher, dass sie nicht genehmigt werden darf.Extra

Sven Mörsch von der Bürgerinitiative Biat ist der Meinung, dass die Anlage nicht im Außenbereich errichtet werden darf, weil ihr die dafür nötige Privilegierung fehlt. Als privilegiert gelten beispielsweise landwirtschaftliche Vorhaben und Biogasanlagen. Mörsch beruft sich in dieser Frage auf ein juristisches Gutachten. Die Biat führt zudem an, dass die Anlage direkt neben Naturschutzgebieten gebaut werden soll. Die Immissionen würden schützenswerte Tier- und Pflanzenarten existenziell schädigen, heißt es. Zudem würde die Anlage die angestrebte Weiterentwicklung der historischen Kulturlandschaft verhindern. Die Anlage wird laut Biat mit Braunkohlestaub befeuert. Dabei entstünden gefährliche Stoffe wie Quecksilber.

Ein weiteres Argument der Biat ist, dass der LKW-Verkehr zunimmt und dies die Menschen gefährde und die Umwelt belaste. Max Pescher von den Hartsteinwerken Johann Düro führt ins Feld, dass eine Privilegierung der Asphaltmischanlage sehr wohl über den Steinbruch möglich sei. Pescher: "Asphaltmischanlagen gehören in Steinbrüche." Der Asphalt bestehe zum Großteil aus den dort gewonnenen Steinen. So würden Transporte verhindert. Die Firma habe zudem auf die Stellungnahmen des ersten Verfahrens reagiert und einige Gutachten in Auftrag gegeben. So sei der mögliche Lärm prognostiziert, die Verbreitung von Luftschadstoffen und Geruchsimmissionen sowie die Beeinträchtigung der benachbarten Naturschutzgebiete untersucht worden.

Die Ergebnisse laut Pescher: "Alle gesetzlichen Grenzwerte werden deutlich unterschritten, zum Teil sogar die Irrelevanzschwellen. Quecksilber spielt keine Rolle." Die Schutzgebiete würden nicht beeinträchtigt. Um das Landschaftsbild weniger stark zu beeinträchtigen, wurden laut Pescher die sechs Silos der Mischanlage in der neuen Planung in zwei Reihen hinter dem Mischturm statt daneben platziert. Die Wetterschutzhalle für Recyclingmaterial werde hinter die Aufbereitungsanlage des Steinbruchs verlagert und sei so verdeckt. Die Zunahme des LKW-Verkehrs bezeichnet Pescher als irrelevante Größe. Im Steinbruch würde jährlich 1 Million Tonnen Gestein gewonnen und mit Lastern abtransportiert. In der Asphaltmischanlage würden hingegen nur 100 000 Tonnen Material hergestellt. mai

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