Weniger Einbrüche – mehr Gewalt

SAARBURG/KONZ. Weniger Straftaten als 2004 und eine höhere Aufklärungsquote – die Kriminalstatistik 2005 der Polizei-Inspektion Saarburg dokumentiert eine überwiegend positive Entwicklung. Allerdings ist die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung offenbar gestiegen.

Genau 2253 Straftaten wurden im vergangenen Jahr in den Verbandsgemeinden Saarburg und Konz sowie in fünf Ortschaften der Verbandsgemeinde Kell am See registriert. Aus Sicht der Beamten der Polizei-Inspektion Saarburg ist das erfreulich: "Erstmals seit 2002 ist die Zahl der Straftaten in diesem Bereich wieder gesunken", berichtet Heribert Kirf, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter des Kriminaldienstes bei den Saarburger Ordnungshütern. Weniger Sachbeschädigungen

Konkret: Laut der kürzlich veröffentlichten Kriminalstatistik, die sich auf die Zuständigkeitsbereiche der Polizeistationen in Saarburg und Konz bezieht, waren 2004 exakt 2516 "Vorkommnisse" zu verzeichnen. Erheblich zurückgegangen sind im vergangenen Jahr die Sachbeschädigungen auf Straßen und öffentlichen Plätzen: von 143 auf 79. Gestiegen ist dagegen die Zahl so genannter Rohheitsdelikte, darunter gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Nötigung. 356 Fälle bekamen die Ermittler im Jahr 2005 auf den Tisch - 31 mehr als im Vorjahr. Ein möglicher Grund: "Die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung ist insgesamt größer geworden", erklärt Kirf. Jedoch komme es seitens der Opfer immer häufiger zu Anzeigen. Wohl auch deshalb lag die Aufklärungsquote von Straftaten der Kategorie "Rohheitsdelikte" im vergangenen Jahr bei immerhin 95 Prozent. Bei weitem nicht so hoch war die Quote im Hinblick auf die Gesamtzahl der im Bereich der Polizei-Inspektion Saarburg erfassten Straftaten. Heribert Kirf: "Der Anteil der Delikte, die wir aufklären konnten, betrug 59,2 Prozent. Im Jahr davor waren es 57,4 Prozent." Neben der polizeilichen Ermittlungsarbeit kann auch die Bevölkerung durch ihre Mithilfe entscheidend zur Aufklärung einer Straftat beitragen. "Wichtig ist jedoch, dass man sich als Zeuge nicht selbst in Gefahr bringt", betont Kirf. Stattdessen solle man Beobachtungen - beispielsweise Autokennzeichen oder Personenbeschreibungen - notieren und dann die Notrufnummer wählen. Mehr Polizei-Präsenz und Hilfe durch Tatzeugen

Dass das funktioniert, erläutert der Kripo-Beamte Kirf an einem Beispiel: "Vor einiger Zeit ist es in Konz zu einer Festnahme gekommen, nachdem aufmerksame Nachbarn einen versuchten Einbruch in eine Wohnung beobachtet und die Polizei verständigt hatten." Die Zahl der Diebstahlsdelikte bei Wohnungseinbrüchen einschließlich so genannter Tageswohnungseinbrüche lag im vergangenen Jahr laut Statistik übrigens bei 82, im Vorjahr waren es immerhin 44 mehr. Eine ganze Einbruchsserie, bei der die Täter bislang hauptsächlich Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Vereinsheime ins Visier genommen hatten, hält die Polizei seit Anfang Oktober in Konz auf Trab. In diesem Zusammenhang klickten inzwischen einige Male die Handschellen, "doch ein Durchbruch ist uns bisher noch nicht gelungen", berichtet Kirf. Allerdings sei es derzeit ruhig. Möglicher Grund: "Auch in Zusammenarbeit mit der Bereitschaftspolizei zeigen wir im betroffenen Bereich mehr Präsenz."

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