Weniger Gäste, mehr Begegnung

SCHWEICH. Eigentlich müsste der Frust in Schweich groß sein: Aus den eingeplanten 495 Gästen, die zu den Tagen der Begegnung (Vorprogramm des Weltjugendtages) im August ins Dekanat kommen sollten, sind letztlich 85 geworden. Doch die Schweicher sehen darin neue Chancen: "Jetzt können wir ein Camp veranstalten."

Riesig war einst die Werbetrommel für die Tage der Begegnung gerührt worden, die als Vorprogramm des 20. Weltjugendtags 2005 vom 10. bis 15. August in den deutschen Bistümern veranstaltet werden (danach findet in Köln der Hauptteil mit dem Papst statt). Wie seine Amtskollegen hatte der Trierer Bischof Reinhard Marx 2003 dazu aufgefordert, möglichst vielen Gästen eine Bleibe zu bieten. Gesagt, getan: Auch das Dekanat Schweich bereitete sich darauf vor, die zugesagten 495 Gäste aus aller Welt in Gastfamilien unterzubringen. Programme wurden entworfen, Urlaub genommen, viele Freiwillige freuten sich auf das Ereignis. Doch erst vor wenigen Wochen musste die zentrale Planungsstelle in Köln die Zahlen drastisch nach unten korrigieren. Das Weltjugendtagsbüro des Bistums Trier sagte für Schweich-Welschbillig letztendlich 85 Gäste aus Frankreich zu, die auf nur noch zwei Orte, Mehring (35) und Schweich (40), verteilt werden. Doch der Schweicher Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Joachim Wagner, der das Planungsteam in seiner Pfarrei leitet, lässt nicht einfach den Kopf hängen. Beschweren will er sich nicht: "Ich kenne das, Veranstaltungen zu planen, zu denen kein Mensch kommt." Gemeinsames Camp

Stattdessen nutzt er die Chancen, die sich aus der neuen Situation ergeben: Da es eine überschaubare Teilnehmerzahl geworden ist, können die Gäste und einige deutsche Jugendliche in einem Camp in der Bodenländchenhalle gemeinsam untergebracht werden. Dadurch soll eine bessere Begegnung ermöglicht werden. Die ursprünglich vorgesehenen Gastfamilien wurden nach einer Jugendmesse im Zeichen des Weltjugendtags über die neuen Planungen informiert. Wagner dankte ihnen für ihr Verständnis und alle privaten Vorbereitungen, die jetzt hinfällig geworden seien. Er lud alle Pfarrangehörigen zu den Veranstaltungen, so etwa Jugendgottesdienst, Taizé-Gebet und Aussendungsfeier, ein. So können sich denn auch die Gastfamilien auf einen versöhnlichen Weltjugendtag freuen.

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