Weniger Platz für Raser, mehr Raum für den Bauhof

Irsch · In Irsch sollen Autofahrer gebremst werden. Der Bebauungsplan Am Sportplatz macht Fortschritte.

 In den beiden Garagen des Bauhofes geht es sehr eng zu. Deshalb ist eine großzügigere Lösung geplant, TV-Foto: Herbert Thormeyer

In den beiden Garagen des Bauhofes geht es sehr eng zu. Deshalb ist eine großzügigere Lösung geplant, TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Irsch Der Verkehr durch Irsch soll weiter verlangsamt werden. Nach monatelanger einseitiger Einengung am Gasthaus Brunnenhof soll jetzt getestet werden, ob eine beidseitige Einengung für die Autos noch besser funktioniert. Fußgänger sollen dadurch mehr Platz bekommen.
"Kritiker sehen hier eine Gefahr, weil es aus ihrer Sicht ein Hindernis darstellt, Befürworter fahren langsam an diese Stelle heran und erkennen den Begegnungsverkehr rechtzeitig", sagt Ortsbürgermeister Jürgen Haag in der Sitzung des Ortsgemeinderates. Auch wenn jetzt beidseitig mit sogenannten Schwellen eingeengt werde, bleibe eine Durchfahrtsbreite von 4,25 Metern.
"Ist wenigstens hier Tempo 30 realistisch?", fragt Ratsmitglied Ralf Groß. Ein entsprechendes Schild könne man aufstellen, aber ob es helfe, wisse auch er nicht, antwortete Haag.
Günter Britten sorgt sich, ob bei 4,25 Metern nicht doch noch Autofahrer glauben, aneinander vorbeizukommen und dann vielleicht auf den Bürgersteig ausweichen, wenn sie Angst um ihre Rückspiegel bekommen. "Das muss so eng gestaltet werden, dass eine Vorfahrtsregelung unumgänglich wird", darauf bestehen Ortsbürgermeister Haag und der Rat.
Die beiden Querungshilfen an den Bushaltestellen in Höhe In der Lay und Garten Leinen werden zurückgebaut. Haag begründet: Es habe sich weder eine Verlangsamung des Verkehrs eingestellt, noch sei das Sicherheitsgefühl der Anwohner bei der Überquerung der Straße erhöht worden. Mehr Erfolg versprechen sich die Ratsmitglieder von einer Einengung am Ortsrand, wenn die Autofahrer mit viel Tempo aus Richtung Saarburg kommen. Die Neuerungen sollen als Antrag an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier geschickt und dann getestet werden.
Zweites großes Thema der Sitzung sind die Stellungnahmen der Behörden und Naturschutzverbände zum Bebauungsplan Am Sportplatz. Eine Bauhoferweiterung, ein Sporthaus und generationsübergreifendes Wohnen sollen hier möglich werden.
Andreas Heinke und Andreas Huwer vom Planungsbüro Paulus und Partner aus dem saarländischen Wadern stellen die Bedenken vor. Demnach verlangt die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) für das Wasserschutzgebiet ein Entwässerungskonzept und die Wahrung der Bestimmungen der Wasserschutzverordnung, zum Beispiel beim Umgang mit Abwasser und Heizöl.
In einem Bodenschutzkataster ist die Altlast von 3400 Kubikmeter Bauschutt und Erdmassen verzeichnet, die jedoch teilweise unter dem Sportplatz liegen. "Wenn bei den Bauarbeiten Gerüche entstehen, muss das den Behörden gemeldet werden", sagt Planer Heinke. Ferner wird verlangt, dass die Teiloffenlegung des Irscher Baches geprüft wird. Ein Lärmschutzgutachten soll erstellt werden, um festzuhalten, welche Pegel auf die künftigen Bewohner als Nachbarn des Sportplatzes zukommen.
Bedenken der Unteren Naturschutzbehörde bezüglich Ausgleichsmaßnahmen kann Jürgen Haag beruhigen: "Für den Naturschutz gibt es in Irsch viele Möglichkeiten, zum Beispiel neue Streuobstwiesen." Davon müssten die Behörden überzeugt werden. In der nächsten Sitzung will der Rat die erneute Offenlage des Planes mit den Änderungen beschließen.

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