Weniger Reviere, bessere Bilanzen

NITTEL. Die Gemeinde Nittel will auch in den kommenden Jahren schwarze Zahlen schreiben – zumindest bei der Bewirtschaftung des Gemeindewalds. Höhere Einschlagzahlen und niedrigere Betriebskosten sollen es möglich machen.

 Der Gemeinderat Nittel informierte sich an Ort und Stelle über den aktuellen Stand der Dinge im Gemeindewald. Forsteinrichter Rudolf Birtel (rechts) erklärt Details. Foto: Hermann Pütz

Der Gemeinderat Nittel informierte sich an Ort und Stelle über den aktuellen Stand der Dinge im Gemeindewald. Forsteinrichter Rudolf Birtel (rechts) erklärt Details. Foto: Hermann Pütz

Die Bewirtschaftung des Gemeindewalds ist in Nittel ein profitables Geschäft. Mit einem Reingewinn von rund 1000 Euro konnte das Forstwirtschaftsjahr 2005 abgeschlossen werden. Auch im begonnenen Jahr ist mit einem Plus zu rechnen: Nach Abzug der Ausgaben von 72 957 Euro von den Einnahmen, die voraussichtlich bei 73 529 Euro liegen, bleiben unter dem Strich immerhin noch 572 Euro. Doch künftig soll das Ergebnis deutlich besser ausfallen. Konkret: "Wir rechnen mit einem Reinerlös von im Schnitt rund 2500 Euro jährlich", erklärte Helmut Lieser, Leiter des Forstamts Saarburg, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Dazu beitragen sollen im Vergleich mit den Vorjahren höhere Einschlagzahlen. Habe man bislang mit einer Menge von rund 2640 Festmetern Holz pro Jahr gerechnet, so seien aufgrund des größeren Bestands an verwertbaren Bäumen im Nitteler Wald künftig 2804 Festmeter denkbar, so Lieser. Die Zahlen basieren auf einer Inventur des Gemeindewalds, die gewöhnlich in einem Turnus von etwa zehn Jahren vorgenommen wird. Zuständig dafür sind so genannte Forsteinrichter. Ziel ihrer Arbeit ist unter anderem, mithilfe einer Bestandsermittlung eine Grundlage für die mittelfristige Bewirtschaftung des Waldes zu schaffen. Entsprechend der jüngsten Erhebung beträgt die forstwirtschaftliche Betriebsfläche in Nittel rund 480 Hektar - Wege und andere Nebenflächen eingerechnet. 26 Prozent des Gesamtbaumbestands entfallen auf Nadelhölzer, der Anteil der Laubbäume im Nitteler Wald liegt bei 74 Prozent. Holzlieferant Nummer eins ist die Buche, die laut Helmut Lieser aufgrund der geologischen Gegebenheiten besonders gut gedeiht. Auch in Zukunft wolle man bei der Bewirtschaftung des Walds auf Laubhölzer setzen. Kosten sinken, Standard bleibt

Alles in allem sei der Nitteler Gemeindewald in einem eher guten Zustand. Kleiner Wermutstropfen: Nach wie vor sind Altlasten aus dem Krieg - beispielsweise Granatsplitter - ein Problem. Die Folge sind Werteinbußen durch mindere Holzqualität bei Stämmen mit eingewachsenem Metall. Ein weiterer Grund für die laut Lieser positiveren Forstwirtschafts-Bilanzen der Gemeinden in den kommenden Jahren ist die beabsichtigte Umstrukturierung der Forstreviere, deren Grenzen neu abgesteckt werden sollen. "Ausgangspunkt ist die Forderung der Gemeinden, einerseits die Betriebskosten zu senken, andererseits die Bewirtschaftungsstandards auf dem heutigen Niveau zu halten", erläuterte der Forstamts-Chef. Nach der Neuabgrenzung sollen lediglich neun von derzeit 14 Revieren im Bereich des Forstamts Saarburg übrig bleiben. Danach fallen die Reviere Saarburg, Serrig, Trassem, Wiltingen und Waldweiler weg, und die Flächen werden auf die verbleibenden Bereiche aufgeteilt. Die Auswirkungen auf das Forstrevier Palzem, zu dem auch der Gemeindewald Nittel gehört: Die Gesamtfläche vergrößert sich um fast ein Drittel von derzeit 1055 auf 1457 Hektar. Weniger Reviere bedeuten laut Lieser weniger Arbeitsaufwand für das Forstamt. Zudem sei durch den Wegfall von fünf Revierleitern langfristig mit niedrigeren Personalkosten zu rechnen. Das Resultat: Die jährlichen Aufwendungen für die Beförsterung des Nitteler Gemeindewalds werden von rund 17 700 auf voraussichtlich 14 000 Euro fallen.

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