Weniger Schwerverletzte
SAARBURG/KONZ. Eine positive und eine negative Nachricht enthält die aktuelle Verkehrsunfallbilanz 2004 für den Bereich der Polizeiinspektion (PI) Saarburg: Im Vergleich zu 2003 gab es weniger Unfälle mit Schwerverletzten. Allerdings sei die Zahl der Unfälle insgesamt erneut angestiegen.
Auf diese Zahlen wartet Wolfgang Hein stets mit Spannung: Wenn meist im März die Verkehrsunfallbilanz des Vorjahres veröffentlicht wird, richtet der Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Saarburg sein besonderes Augenmerk auf die Statistik. Dabei scheint es schwierig zu sein, eine eindeutige Entwicklung oder Tendenz herauszulesen. "Viele Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr", erklärt Hein. Für das Jahr 2004 lautet die Bilanz hinsichtlich der Gesamtunfall-Entwicklung: Gegenüber 2003 gebe es einen deutlichen Rückgang der Unfälle mit Schwerverletzten. Gleichzeitig seien jedoch mehr Unfälle insgesamt im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg registriert - dazu zählen die Verbandsgemeinden Saarburg und Konz sowie fünf Ortschaften der Verbandsgemeinde Kell am See. 1448 Verkehrsunfälle nahm die Polizei auf. Im Jahr zuvor waren es 1404. Das entspricht einem Anstieg von 2,91 Prozent. Ein massives Problem hat sich nach Auskunft von Wolfgang Hein hartnäckig gehalten: "Wie in den Vorjahren gibt es stetig mehr Wild-Unfälle. Fast 32 Prozent aller Unfälle in 2004 standen im Zusammenhang mit Wild-Zusammenstößen." Das vermehrte Aufkommen von Wild, unterstützt durch zu geringe Bejagung, nennt Hein als einen Grund. "Wir müssen in dieser Frage aber überregional nach einer Lösung suchen. Das bekommt keine PI für sich alleine in den Griff." Positiv habe sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, wie es im Behördendeutsch heißt, entwickelt. "53 ist die niedrigste Zahl innerhalb der vergangenen zehn Jahre" sagt Hein. Im Vergleich zu 2003 entspricht dies einer Reduzierung von rund 35 Prozent. Glücklicherweise kamen zudem weniger Menschen bei Verkehrsunfällen um. Vier waren es in 2004, sieben im Jahr zuvor. Im Gesamtzeitraum 1994 bis 2004 starben auf den Straßen des PI-Bereichs 77 Menschen. In 1997 war mit zwölf Toten trauriger Rekord. Leicht verletzt wurden 149 Menschen in 2004, während es in 2003 elf weniger waren. Dennoch verringerte sich die Gesamtzahl der Unfälle von 227 in 2003 auf 209 in 2004 um rund neun Prozent. Weniger junge Fahrer in Unfälle verwickelt
Nach wie vor ist nach Auskunft Heins die Verkehrsunfallbeteiligung der 18- bis 24-Jährigen überproportional hoch. Gleichwohl sank die Zahl der jungen Autofahrer, die im vergangenen Jahr im PI-Bereich Saarburg in einen Verkehrsunfall verwickelt waren - von 374 auf 358. Auch die Unfälle mit Kinderbeteiligung sind von 18 auf 16 zurückgegangen. Leichte Verbesserung auch bei den Alkohol- und Drogenunfällen: Alkohol war bei 45 statt wie im Vorjahr 49 Unfällen im Spiel, Drogen bei einem statt drei. Kontrolliert habe die Polizei Saarburg in ähnlichem Ausmaß wie in der Vergangenheit. 741 Verwarnungen seien rausgegangen, weil die Autofahrer nicht angeschnallt waren. 67 Autofahrer bat die Verwaltung zur Kasse, weil die Kinder im Auto nicht gesichert waren. 59-mal verwarnte die Polizei, weil die PKW-Führer ohne Fahrerlaubnis unterwegs waren. Auch für dieses Jahr kündigt die PI Saarburg verschärfte Kontrollen an. "Wir werden künftig noch stärker die Anschnallpflicht kontrollieren und gezielt Alkoholund Drogenkontrollen nach bestimmten Veranstaltungen machen." Unfallschwerpunkte wird eine Delegation gesondert Anfang April unter die Lupe nehmen.