"Wie Pech und Schwefel"

WAWERN. Die Hände in den Schoß zu legen, das ist nicht ihre Sache: Martin und Hildegard Ripp aus Wawern setzen sich für ihren Senioren-Club ein und haben dabei jede Menge zu tun.

"Wir halten zusammen wie Pech und Schwefel", sagt Martin Ripp, der mit seiner Hildegard seit 61 Jahren verheiratet ist. Über ihr gemeinsames Engagement für den Senioren-Club sagt Hildegard Ripp: "Darin gehen wir richtig auf." Vor 17 Jahren entschloss sich das Ehepaar, eine Gruppe mit und für Senioren zu gründen. Seitdem organisieren sie regelmäßig die gemeinsamen Treffen für die Mitglieder. "Bei unseren Stammtischen geht es hoch her", erzählt Martin Ripp begeistert. Bei den Treffen würden jede Menge Witze gerissen, und seine Frau Hildegard bereite für alle kurze Sketche vor. "Die Leute sind derart begeistert, dass meist keiner fehlt", sagt er. Auch gemeinsame Ausflüge unternehmen die Senioren, die zwischen 65 und 91 Jahre alt sind. Außerdem stehen jedes Jahr eine Fastnachts- und eine Weihnachtsfeier fest auf dem Programm. Sogar eine Tanzgruppe ist bereits innerhalb des Clubs entstanden. Auch im "Sozialverband VdK Deutschland" engagiert sich das Ehepaar sehr fleißig. Martin Ripp sitzt seit 23 Jahren im Vorstand des Ortsverbands Tawern. 1957 wurde er Mitglied des Verbands, der sich aus Kriegsopfern und -hinterbliebenen, Rentnern sowie behinderten Menschen zusammensetzt. Martin Ripp und seine Frau tragen monatlich 65 Exemplare der Mitgliederzeitung in Wawern und weiteren vier Orten der Umgebung aus. Als der 83-Jährige Rentner wurde, übernahm er das Zeitungsaustragen. "Ich habe zu ihm gesagt, du musst eine Aufgabe haben", erinnert sich seine Ehefrau Hildegard Ripp. Mitten in den Kriegsjahren lernte sich das junge Paar in Berlin kennen, wo Hildegard ihre Wurzeln hat und Martin zu dieser Zeit arbeitete. Ein Jahr vor dem Kriegsende heirateten die beiden und kehrten 1945 nach Tawern, den Heimatort von Martin Ripp, zurück. Schnell an der Mosel eingewöhnt

"Wir hatten damals nichts", erzählt seine Ehefrau. "Da bin ich gerne mit ihm gegangen." Doch es sei ihr schwer gefallen, sich einzugewöhnen. In den 60er Jahren zog das Ehepaar, das heute vier erwachsene Kinder, zehn Enkel und zwei Urenkel hat, nach Wawern. "Wir wollen nirgendwo anders mehr hin", sagt die 81-Jährige heute - auch wenn sich ihr Ehemann vorstellen könnte, noch einmal in seinem Heimatdorf Tawern zu leben, wenn er im Lotto gewinnen würde.

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