Wie eine Kuh, die man gut melken kann

FREUDENBURG. "Sparen, sparen und noch mal sparen", lautete die Devise des Freudenburger Gemeinderates, als er sich in der jüngsten Sitzung mit dem Haushalt fürs kommende Jahr beschäftigte.

Einen Ausgleich des Etats haben die drei Fraktionen nicht erzielt, aber den ein oder anderen Posten gekürzt oder komplett eingespart. Mit den Worten "wir sind zwar nicht mehr Bettelburg, aber immer noch ein Armenhaus", läutete Ortsbürgermeister Bernd Gödert die Beratungen ein. Außerdem sei die Gemeinde eine Kuh, die man gut melken könne. "Über 70 Prozent aller Einnahmen, mehr als 400 000 Euro, gehen an die Verbandsgemeinde und an den Kreis", sagte Gödert. Vor allem die SPD-Fraktion, seit drei Jahren stärkste Kraft in der Gemeinde, hatte den Ratskollegen jede Menge Einsparvorschläge präsentiert.Zum Beispiel wurde der Posten für Bebauungsplanänderungen in Höhe von 1150 Euro komplett gestrichen, da laut Gödert in nächster Zeit keine solchen Änderungen zu erwarten sind. Ebenso konnten auf Betreiben der FWG-Fraktion die Kosten für Feld- und Waldwege um 900 Euro reduziert werden.Kopfzerbrechen bereitete dem Rat der katholische Kindergarten. Im Kreis Trier-Saarburg sind entweder die Träger auch Eigentümer der Kindergartengebäude oder es bestehen Pachtverträge zwischen Träger und Gemeinden. In Freudenburg sei das anders. Der Träger des Kindergartens sei das Bistum Trier, das Gebäude stünde im Eigentum der Gemeinde. Bisher habe die Gemeinde alle Kosten zur Unterhaltung des Gebäudes allein aufgebracht."Seit vier Jahren gibt es eine Rahmenvereinbarung, in der empfohlen wird, die Sach- und Gebäudekosten zwischen der Gemeinde, dem Bistum und der örtlichen Pfarrgemeinde aufzuteilen", erläuterte der Erste Beigeordnete Alois Zehren (SPD). Eine Reduzierung der Kosten, die derzeit mit 31 500 Euro im Haushalt veranschlagt sind, um mehr als die Hälfte wäre bei einer Kostenaufteilung möglich, fügte Ortsbürgermeister Gödert hinzu."Bei den Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung hatten die Pfarrgemeinden in der Verbandsgemeinde Saarburg eine Beteiligung kategorisch abgelehnt", berichtete Bürgermeister Günther Schartz. Das wollen die Freudenburger aber so nicht stehen lassen. Bis zur nächsten Ratssitzung sollen entsprechende Verhandlungen geführt werden.Ebenso wie der normale Haushalt wurde auch der Vermögenshaushalt einstimmig von den Räten abgesegnet. Im Vermögenshaushalt gab es unter anderem bei den Kosten für das Anstrahlen der Burg eine Ersparnis von 1500 Euro, da sich jemand gefunden hat, der die Ständer für die Strahler kostenlos zur Verfügung stellt.Bis zu ihrer nächsten Sitzung werden die Freudenburger Ratsmitglieder jetzt erstmal "Probe sitzen". Zur Diskussion steht nämlich die Anschaffung neuer Stühle und eventuell auch neuer Tische für den Sitzungssaal im Bürgerhaus.

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