Wieder Güterzüge im Hochwald

Es fahren wieder Güterzüge auf der Bahnstrecke Merzig-Niederlosheim. Der erforderliche Nutzungsvertrag zwischen der Gemeinde und dem Transort-Unternehmen Hochwaldbahn wurde nun unterschrieben.

 Von 1997 bis 2001 gab es bereits Zug-Güterverkehr zwischen Niederlosheim und Merzig. Foto: Krewer

Von 1997 bis 2001 gab es bereits Zug-Güterverkehr zwischen Niederlosheim und Merzig. Foto: Krewer

Losheim am See. Der Holzfaserplatten- Hersteller Homanit lässt seit Kurzem seine Endprodukte von der in Hermeskeil ansässigen Hochwaldbahn Verkehrsgesellschaft (HWB) auf der Schiene transportieren. Bislang finden diese Transporte einmal wöchentlich zwischen Niederlosheim und Dillingen statt, ab dort ist die Deutsche- Bahn-Tochter Railion für den Weitertransport zuständig. Im Zuge der geplanten Erweiterung des Homanit-Werkes in Niederlosheim könnten diese Schienentransporte später einmal täglich stattfinden. Schon zwischen 1997 und 2001 hatte es zuletzt Gütertransporte im Auftrag von Homanit gegeben. Damit die HWB überhaupt auf der Gleisstrecke der ehemaligen Merzig-Büschfelder Eisenbahn fahren darf, wurde jetzt ein entsprechender Nutzungsvertrag mit der Gemeinde Losheim am See, der die Strecke gehört, unterschrieben. Wie Losheims Bürgermeister Lothar Christ erläuterte, zahlt die HWB der Gemeinde pro geleisteter Fahrt ein Trassenentgelt. Die Gemeinde bleibt weiterhin für die Unterhaltung der Bahnstrecke, auf der zuletzt ausschließlich die Losheimer Museums- Eisenbahn zu Touristikfahrten verkehrte, zuständig. Lothar Christ: "Allein die Grundunterhaltung kostet uns pro Jahr über 30 000 Euro, so dass der jährliche Zuschuss der Kulturstiftung des Kreises in Höhe von 25 000 Euro schon hierfür nicht ausreicht." Um die Strecke auch für Güterverkehr betriebssicher zu machen, habe die Gemeinde zuletzt rund 100 000 Euro in eine Grundsanierung gesteckt. Wie Christ weiter darlegte, will Homanit angesichts der hohen Spritpreise und den steigenden Transportkosten im Lkw-Verkehr den Werkverkehr zwischen den drei Standorten im Saarland, Niedersachsen und Polen künftig über die Schiene abwickeln lassen, ebenso die Anlieferung der Hölzer, die in den Werken weiterverarbeitet werden. Bernd Andreas Heinrichsmeyer, Geschäftsführer der Hochwaldbahn, erläuterte, dass das Unternehmen mittelfristig auch andere potenzielle Kunden, die an der Strecke lägen, für ein Umsteigen auf die Schiene zu gewinnen versuche. "Aber man muss eine solche Sache erst einmal anlaufen lassen, und das tun wir jetzt." Einmal wöchentlich nach Dillingen

Die HWB-Züge fahren zurzeit einmal pro Woche leer nach Niederlosheim und werden dort mit den fertigen Homanit-Produkten beladen, die sie dann nach Dillingen transportieren. Heinrichsmeyer betonte, die HWB, die zurzeit 78 Mitarbeiter habe, sei grundsätzlich in der Lage, über das DB-Schienennetz Ziele in ganz Deutschland und auch verschiedenen osteuropäischen Ländern anzufahren. "Wir wollten aber auch in der Region stärker aktiv sein."Stichwort Hochwaldbahn Die Verkehrsgesellschaft Hochwaldbahn (HWB) ist aus einem gemeinnützigen Verein heraus entstanden, der 1991 in Trier gegründet wurde. Zweck des "Hochwaldbahn e.V." war der Betrieb einer Museumsbahn auf der Bahnlinie Trier-Hermeskeil. Ab 1997 wurden Fahrten auch auf anderen Strecken, zum Beispiel Hermeskeil-Morbach und Hermeskeil-Türkismühle, angeboten. 1997 wurde der Betrieb auf der Strecke Trier-Ruwer- Hermeskeil eingestellt. Bis 2003 führte der Verein seinen Betrieb in Kooperation mit anderen Verkehrsunternehmen durch. Zeitgleich wurde der eigene Fahrzeugbestand erweitert. Im Jahr 2003 hat der Verein die Zulassung als Eisenbahn- Verkehrsunternehmen erneut bekommen. Anfang 2005 gründeten drei Privatpersonen die HWB Verkehrsgesellschaft. Der Hochwaldbahn-Verein hat im gleichen Jahr seine Konzession an dieses Unternehmen abgegeben. Der Verein besteht weiter und bietet als Museums- und Touristikbahn Fahrten auf der Strecke Hermeskeil- Nonnweiler-Türkismühle an. Sitz der Hochwaldbahn- Verkehrsgesellschaft ist am Bahnhof Hermeskeil. Weitere Infos zu Verein und Gesellschaft: Telefonnummer (0 65 03) 92 14 90.

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