Wiedersehen mit Winnetou

PLUWIG. Spiel, Spaß und Aktion hatten die Karl-May-Freunde für ihr dreitägiges Sommerfest auf ihrer Freilichtbühne versprochen – und sie hielten Wort. Trotz Fußball-WM fanden ungezählte Wild-West-Freunde den Weg nach Pluwig.

Niemand hatte die 12 000 Menschen erwartet, die anlässlich der Vorführungen im vergangenen Jahr nach Pluwig gekommen waren. An diesem Wochenende fanden immerhin viele hundert Menschen den Weg zur Freilichtbühne. Die Gäste erlebten einige schöne Stunden mit Winnetou (Reinhold Schomer) und Old Shatterhand (Erwin Jünker). Die beiden sowie die anderen Mitwirkenden aus den vergangenen Aufführungen gab es live, in Farbe und sogar zum Anfassen.Große Freude bei kleinen Rothäuten

Am Freitag und Samstag begann das Fest mit Rockmusik der Bands "Pants Divine" und "Jometones" sowie der Western- und Countryband "Domingos". Das "Sommerfest für die ganze Familie" am Sonntag machte seinem Namen alle Ehre: Es war ein Fest für Eltern und Kinder gleichermaßen, und die Karl-May-Freunde hatten sich darauf bestens vorbereitet. Da waren auch die gelegentlichen "Staus" an den Essens- und Getränkeständen schnell vergessen. Insbesondere das Kinderprogramm entschädigte und bereitete den Kleinsten große Freude. Einmal selbst wie ein Indianer maskiert sein, einmal mit Pfeil und Bogen schießen oder reiten, Spuren lesen und Kartoffeln am offenen Feuer braten - was will man als kleine "Rothaut" mehr? Höhepunkt des Sonntags war die Aufführung einiger Szenen aus Winnetou II. Und da war er dann wieder, der Hauch von Hollywood, der über der Freilichtbühne lag. Was bei der Aufführung von den Darstellern gespielt wurde, war einfach sehens- und hörenswert. Winnetou und seine Freunde ritten und kämpften für das Gute. Beeindruckende Bilder bot der Überfall der Indianer auf das Fort "New Brava". Es wurde geschossen, gekämpft und geritten. Dieses Bild wechselte sich mit Explosionen, Feuerbällen und spektakulären Stunts ab. Bei den Zuschauern rief dies immer wieder herzlichen Szenenapplaus, schallendes Gelächter aber auch spitze Überraschungsrufe bei den Explosionen hervor. Hautnah zu spüren war auch der feine Staub, den die Hufe der Pferde beim wilden Geschehen aufwirbelten. Das Spektakel führten die Karl-May-Freunde an diesem Nachmittag sogar zweimal auf. Zwischendurch unterhielt die Feuerwehr-Kapelle Pluwig mit beschwingten Weisen. Regisseur und Erzähler Konny Wysocki plant nun schon weiter. Für das kommende Jahr ist die Karl-May-Aufführung "Der schwarze Mustang" vorgesehen. Der in seiner Urform von Karl May geschriebene Roman passt den Pluwigern in den Plan. Wysocki sagt: "Dann können wir unser Fort nochmals nutzen und müssen nicht wieder die Bühne für viel Geld umbauen." Der Ablauf der Aufführung ist in seinem Kopf schon perfekt. Vier von sieben Szenen hat er bereits geschrieben, in denen noch mehr Pyrotechnik eingesetzt werden soll als bisher. Seine Techniker Conny Faißt und Michael Oberhausen freuen sich auf die neuen Aufgaben. Die Rollenverteilung soll im Herbst stattfinden, im Winter gilt es, den Text zu erlernen. Im Mai will der Regisseur mit den ersten Proben beginnen, sodass es spätestens Anfang August 2007 heißen kann: "Winnetou reitet wieder".

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