Wiltinger Laienspieler sind in Hochform

WILTINGEN. (mws) Für Trubel im Wiltinger Bürgerhaus sorgte die Jugendgruppe der Kleinen Bühne mit ihrem Dreiakter "Ein Ekel wird kuriert".

"Der Andreas Türck!", ruft Elvira Hollerbeck (Marina Reinert) und ist ganz aus dem Häuschen. Ein Fernsehmoderator steht leibhaftig im Wohnzimmer ihrer Nachbarin Elli Prollo (Anita Meyer). "Du dumme Kuh", holt sie Ellis Ehemann Hans (alias Sebastian Kiefer) unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück und klärt die Verwechslung auf: "Das ist doch nur mein alter Saufkumpan Gerd Nimmich." Hans ist schlecht gelaunt. Das ist er im Grunde immer; doch heute hat er allen Grund dazu. Denn seine Tochter Nina (gespielt von Sina Jakobs) weigert sich, einen Millionär aus der Möbelbranche zu heiraten. Stattdessen hält "Taugenichts" Markus (Jan Drangmeister), von dem Nina schwanger ist, um ihre Hand an. Und dann kommt auch noch Hans' Schwägerin Trudel zu Besuch. Die "dumme Nudel" - so nennt er sie gewöhnlich - will ihren Geburtstag in Prollos guter Stube feiern und hat auch schon die halbe Nachbarschaft eingeladen. Hans versucht mit allen Mitteln, die Party zu stören: Er gibt vor, schwer krank zu sein. Dieser Trick ruft jedoch nur Elvira - von Beruf Krankenschwester - auf den Plan, die den Simulanten eingehend untersucht. Nun bleibt Hans nur noch sein "schwerstes Geschütz". Er mischt eine völlig ungenießbare Bowle zusammen, um die Gäste zu vergraulen. Aber diesen gelingt es schließlich, den alten Tyrann mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Matthias Ring führte Regie bei dem Dreiakter "Ein Ekel wird kuriert", der nach knapp sechs Monaten Probezeit vor 250 Zuschauern im ausverkauften Bürgerhaus Premiere hatte. Die Jugendgruppe des Wiltinger Theatervereins Kleine Bühne meisterte ihre erste eigene Aufführung gekonnt: In dem 100-Minuten-Stück von Walter G. Pfaus liefen die acht Darsteller im Alter von 17 bis 21 Jahren zu Höchstform auf. Vor allem Sebastian Kiefer begeisterte in der Titelrolle des cholerischen "Hans Prollo" das Publikum. Anhaltenden Beifall gab es auch für die übrigen Akteure - und nicht zuletzt für die beiden Maskenbildnerinnen, Hanne Ring und Monika Weber. Ihnen war es gelungen, die jugendlichen Hobby-Schauspieler optisch in 50-Jährige zu verwandeln.

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