"Wir empfinden alle sehr große Freude"

KONZ-KARTHAUS. Vor zwei Jahren gab es erste Gespräche, seit Samstag gibt es eine schriftliche Vereinbarung: Die Städte Konz und Puck (früher Putzig) in Polen haben in einer Feierstunde im Kloster Karthaus ihre Städtepartnerschaft besiegelt.

Die neue Partnerstadt Konz zeigte sich der Delegation aus Puck am Samstagmorgen von ihrer besten Seite: Strahlender Sonnenschein und Bäume in voller Blüte empfingen die am Vorabend angereisten Gäste vor dem Kloster Karthaus. Dabei wollten nicht allein Pucks Bürgermeister Adam Zazemblowski und Landrat Artur Jablonski dabei sein, wenn die Vereinbarung über die Partnerschaft zwischen Konz und dem ganz im Norden am Meer gelegenen Puck unterzeichnet wird. Mitgefahren waren auch mehrere Stadtrats-Mitglieder sowie Vertreter von Schulen, Behindertenzentren und dem Blasorchester. Auch von hiesiger Seite wollten zahlreiche Stadtrat- und Verbandsgemeinderats-Mitglieder den Festakt miterleben. Ebenfalls unter den deutschen Gästen, die kurze Grußworte an die Polen richteten: Landrat Richard Groß und der ehemalige Kreisdeputierte Albrecht Graf von Krockow, der aus Pommern stammt. Von Krockow hatte sich vor zwei Jahren maßgeblich dafür eingesetzt, in der Kaschubei eine Partnerstadt für Konz zu finden und war mit einer Kreisdelegation nach Polen gefahren. Dass Konz und Puck gut miteinander harmonieren, war Meinung aller Festredner am Samstag. Bürgermeister Winfried Manns betonte "die Gleichartigkeit der Städte in Bezug auf Größe, Einwohnerzahl, Infrastruktur, Schul-, Kultur- und Sporteinrichtungen, der Verwaltungsfunktion, Behinderteneinrichtungen sowie der Vereinsstruktur". Pucks Bürgermeister Adam Zazemblowski sieht vor allem "den Tourismus als große Chance. Er lädt zur Zusammenarbeit ein." Landrat Artur Jablonski meinte: "Wir empfinden alle sehr große Freude, diese Partnerschaft zu entwickeln." Sensible Worte wählte der über 90-jährige von Krockow: "Wir können die Geschichte nicht ändern, aber wir können dafür sorgen, dass unsere Säuglinge und Kinder ohne Krieg aufwachsen und in Ruhe arbeiten und leben können." Landrat Groß wünschte Polen und Deutschen "viele erfolgreiche und erfreuliche Begegnungen". Die haben höchste Priorität bei beiden Partnern. So erklärte Bürgermeister Manns gegenüber dem TV , vor allem den Austausch deutscher und polnischer Jugendlicher fördern zu wollen. "Unsere Jugendlichen müssen da hin und sehen, dass Europa differenziert ist." Für diesen Sommer sei geplant, 40 junge Frauen und Männer über die Internationale Freizeit-Jugend nach Konz einzuladen. Interesse am Kennenlernen und Zusammenarbeiten bestehe auch bei vielen Vereinen. Helfen möchten die Konzer künftig bei Verwaltungs-Fragen. "Jetzt, da Polen der europäischen Union beitritt, wird einiges Neues auf unsere Nachbarn zukommen."

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