"Wir haben die Thekenhoheit"

WASSERLIESCH. Er ist der neue, wenn auch politisch längst etablierte, erste Mann in Wasserliesch: Herbert Rausch heißt der neue Ortsbürgermeister der 2400-Einwohner-Gemeinde.

 Neuer erster Mann von Wasserliesch: Herbert Rausch.Foto: Susanne Windfuhr

Neuer erster Mann von Wasserliesch: Herbert Rausch.Foto: Susanne Windfuhr

"Ich bin in große Fußstapfen getreten - mein Vorgänger Josef Reinert war 21 Jahre Ortsbürgermeister von Wasserliesch. Das ist eine ganz schön lange Zeit", sagt Herbert Rausch, seit der Kommunalwahl am 13. Juni erster Mann im Ort. Rund 65 Prozent der Stimmen hat er erhalten und sich damit gegen Mitbewerber Robert Schuh (WG Schuh) durchgesetzt.Einiges in die richtigen Bahnen lenken

"Am Anfang wollte ich gar nicht so richtig", erzählt der 55-Jährige schmunzelnd. Nachdem jedoch auch seine Frau und die Tochter grünes Licht gegeben hatten und er mit seinem Arbeitgeber, der Firma Romika, gesprochen hatte, freundete sich der "waschechte" Wasserliescher mit dem Gedanken an, für das Amt zu kandidieren. "Unbeleckt", was das politische Geschäft angeht, ist Rausch indes keinesfalls: Seit 35 Jahren ist er Mitglied der CDU, seit 15 Jahren zudem im Gemeinderat Wasserliesch. In der zurückliegenden Amtsperiode war Rausch Fraktionsvorsitzender der CDU und Zweiter Beigeordneter. "Wenn Du etwas bewegen willst, musst Du Dich engagieren", ist seine Erfahrung. Dazu passt, dass er von 1984 bis 1999 in der örtlichen Feuerwehr als Wehrführer aktiv war. Seine Motivation für das politische Amt beschreibt Rausch so: "Ich kriege vieles mit und möchte einfach einiges in die richtigen Bahnen lenken." Dabei betont der Reinert-Nachfolger, dass sehr vieles bereits erreicht worden sei, grundlegende Weichen in Wasserliesch gestellt seien: "Das zu erhalten, was wir haben, kostet viel Kraft und Geld." Wegen der permanenten Finanzknappheit der Gemeinden macht sich Rausch auch nicht vor, größere Projekte mittelfristig angehen zu können. "Ich muss künftig schauen, wo irgendwelche Töpfe sind, an die man rankommt." So werde der Ausbau des Bürgersteigs am Bahnhof, den er für notwendig erachtet, vorerst Zukunftsmusik bleiben. Die Reinigerstraße müsse jedoch dringend in Angriff genommen werden. "Aber ich muss da sehr vorsichtig rangehen, weil man immer auch an die Folgekosten für die Anwohner denken muss", weiß Rausch. Sehr am Herzen liege ihm die Jugendarbeit. Ein Jugendraum unterhalb der Schule sei gerade erst ausgebaut worden. "Das läuft so langsam an." Ein Ziel Rauschs sei auch, den Fremdenverkehr stärker auszubauen. "Nach Nittel schreiben wir hier innerhalb der Verbandsgemeinde die besten Übernachtungszahlen. Wir müssen das besser nach außen hin bekannt machen und den Besuchern attraktive Angebote unterbreiten."Man kann sich nicht zu Hause vergraben

Mit seinem Vorgänger Josef Reinert habe er viel gemeinsam. Sicher hätte jedoch jeder seinen eigenen Stil als Bürgermeister. Das von Reinert gepflegte Angebot der Bürger-Sprechstunde behält Rausch bei: "Man muss ein offenes Ohr haben für alle, die kommen. Ich will für die Bürger da sein. Vieles lässt sich auch auf dem kleinen Dienstweg regeln." Dass das offene Ohr nicht allein im Bürgerbüro angebracht ist, davon ist Rausch so überzeugt wie sein Vorgänger: "Wir haben 'ne Thekenhoheit. Als Bürgermeister kann man sich nicht zu Hause vergraben, man muss dort hin, wo die Menschen sind." Lesen Sie morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über die Wald- und Wiesenfete in Ayl.

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