"Wir müssen uns arrangieren"

SAARBURG. Der Stadtrat Saarburg wird künftig in neuer Zusammensetzung tagen: Mit 13 Sitzen hat die CDU die absolute Mehrheit.

Hat sich im Verbandsgemeinde-Rat Saarburg im Hinblick auf die Sitzverteilung nach den Kommunalwahlen kaum etwas verändert (der TV berichtete gestern), so weist der Stadtrat Saarburg hingegen neue Verhältnisse auf. Mit 13 Sitzen und einer Prozentzahl von 57,3 hält die CDU künftig die absolute Mehrheit. Gegenüber den Wahlen von 1999 konnte die Partei drei Sitze dazugewinnen. Zweitstärkste Fraktion bleibt die SPD. Sie hat allerdings ab sofort nur noch fünf statt wie bislang sechs Sitze bei 24,1 Prozent der Wählerstimmen. Auch die FWG Saarburg hat Federn lassen müssen: Vier Vertreter darf sie in den Stadtrat entsenden, sechs waren es bislang. 18,6 Prozent entfallen auf die FWG. Mit der neuen Konstellation sind de facto die Machtverhältnisse eindeutig geklärt: Vorsitzender Jürgen Dixius könnte theoretisch viele Dinge im Alleingang - wenn auch in Absprache mit seiner Fraktion - entscheiden. Gegenüber dem Trierischen Volksfreund erklärt er, wie er dazu steht. "Es ist schön, wenn man die Mehrheit hat. Aber wir wollen diesen Umstand nicht ausnutzen." Er setze "auf enge Zusammenarbeit" mit den beiden anderen Fraktionen und wolle "gemeinsam die Dinge voranbringen". Seine eigene Fraktion sieht er mit einem "ausgewogenen Personen-Potenzial" ausgestattet. "Wir haben viele fähige Leute", sagt Dixius. Als vorrangiges Thema im Stadtrat möchte er so schnell wie möglich den Komplex "Erscheinungsbild Saarburg" angehen. "Die kleinen Dinge, für die wir keine großen finanziellen Mittel benötigen, möchten wir angehen." Als Beispiele nennt Dixius die Pflege von Friedhöfen und Spielplätzen. Edith van Eijck macht angesichts der geänderten Verhältnisse "keinen Luftsprung". "Es wird künftig schwieriger, etwas durchzusetzen." Gleichwohl setzt auch sie auf Zusammenarbeit und den gemeinsamen Willen dazu. "Ich hoffe und erwarte nach dem bisherigen Verhalten der Führungspersonen in der CDU, dass sie weiterhin fair mit uns umgehen und mehr an Einfluss zulassen als ein paar Nuancen." Die wahrscheinlich auch künftige SPD-Fraktionsvorsitzende verspricht sich viel davon, "dass wir uns im Vorfeld über Sachthemen unterhalten". Und sie betont: "In erster Linie geht es uns darum, mitzutragen, was gut ist für die Stadt und nicht gegenzusteuern, um krampfhaft Profil zu zeigen." FWG-Sprecher Ewald Kölling hat den Verlust von zwei Sitzen noch nicht ganz verkraftet. "Wir akzeptieren die Entscheidung des Wählers. Aber natürlich fragen wir uns, ob wir die Wähler nicht erreichen konnten oder ob sie uns mit dem Ergebnis abstrafen wollten." Mit den reduzierten Sitzen im Stadtrat sieht er sich und seine FWG-Kollegen "zu einer Politik des Zuschauens verdammt". Sie seien künftig eher zum Reagieren denn zum Agieren gezwungen. Da die FWG in der Vergangenheit häufig anderer Meinung als CDU und SPD war, schätzt Kölling die künftige Arbeit noch problematischer ein. Vieles werde natürlich von den Themen abhängen, meint er. Gleichwohl betont der Sprecher: "Es bringt nichts, jetzt die Frustrierten zu spielen. Wir müssen uns mit der Situation arrangieren."CDU: Jürgen Dixius, Norbert Jungblut, Matthias Hild, Jürgen Rahlmeyer, Simone Arends, Alfred Jager, Inge Hausen-Mabilon, Karl-Heinz Steffens, Gabi Thebach, Bernhard Clemens, Franz-Josef Reiter, Thomas Remmel, Gerd Müller.SPD: Edith van Eijck, Helmut Weimann, Friedrich Storf, Paul Weber, Hans-Werner Biewen.FWG: Ewald Kölling, Ludwig Kohn, Franz-Josef Blatt, Marianne Schröter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort