Wirbel um ein Baby

WELSCHBILLIG. Die Frau des Bürgermeisters hat ein Kind bekommen. Eigentlich das Normalste von der Welt. Aber nicht auf der Welschbilliger (Laienspiel-)Bühne. Denn der Kleine ist nicht ihr eigenes.

Wie der kleine Fratz heißt, den die Frau des Bürgermeisters von der Kur mit nach Hause bringt, weiß keiner (woher auch). Das Malheur mit dem "Baby wider Willen" - so der Titel des Bauernstücks - ist Christa Himmelreich (Kerstin Weides) auf dem Bahnhof in Kordel passiert. Nach der Kur wollte sie einfach nur schnell heim zu ihrem Mann, Bürgermeister Hans-Hermann Himmelreich (Metty Schmitz), hatte aber in der Eile die falsche Tasche gegriffen, was bei dem vielen Betrieb auf dem Kordeler Bahnhof so weit hergeholt nicht ist. Zuhause merkt die Bürgermeister-Gattin dann das Versehen. Zu spät, denn sogleich fängt der vorm überraschten Bürgermeister gleich auf den Namen Lucas getaufte auch schon zu plärren an. Bei aller (Kinder-)Liebe: Klein Lucas passt dem von Frau Mama (Elli Körfer) immer wieder zur Karriere angestachelten Kommunalpolitiker gar nicht in den Kram: Erst recht nicht, nachdem er bei der Einweihungsfeier für einen "Fahrradständer" durch die anwesende Prominenz erfahren hat, dass er das Zeug zum Landrat in Trier hätte. Höhepunkt auf Höhepunkt

Von da an produzieren die Verwechslungen und Verstrickungen einen Höhepunkt nach dem anderen auf der Welschbilliger Laienspielbühne. Nutznießer waren die Besucher, die sich köstlich amüsierten. Das Gerücht von Welschbillig schien also doch zu stimmen, dass, immer wenn der Landstreicherkönig Theo (Hans Abts) auftaucht, entweder jemand ein Kind kriegt oder sonst etwas Ungewöhnliches passiert. Theo hatte kurz zuvor bei der gewieften Sekretärin Sonja (Irmgard Schenden) im Gemeindebüro vorbei geguckt und Kaffee mit "Schuss" getrunken. Geheim gehalten wird das unverhoffte Kinderglück vor Kommissar Otto (Kurt Lentes), der zwischenzeitlich, angewiesen von höchster Stelle, wegen Kindesentführung ermittelt. Selbst die resolute Dorftratsch, Frau Müller (Antonia Martins), blickt anfangs nicht so recht durch, was ihr sonst nie passiert. Der Gemeindearbeiter Hein (Rudi Idems) reizte das Zwerchfell der begeisterten Theaterbesucher derart stark, dass dieser seinen stotternden Redefluss (bravo gespielt) mehrfach bremsen musste, damit er weiter verstanden wurde. Regie in dem Schwank führte Annemie Conrad; Adelheid Ahlfänger soufflierte, die Maske kam von Salon Barz. Die weiteren Aufführungstermine (Saal Gasthaus Mohr): Samstag, 19. November (19.30 Uhr), Samstag, 26. (18 Uhr) und bei Bedarf Sonntag, 27. November (18 Uhr).

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