Wissen ist Schutz

2806 Menschen infizierten sich im Jahr 2008 bundesweit mit HIV, dem Virus, das die Immunschwäche Aids auslöst - ein trauriger Rekord. Unterdessen weist das Wissen von Jugendlichen über die Erkrankung oft Lücken auf, wie Saarburgs Jugendsozialarbeiter Bernd Bredin berichtet. Ein Aufklärungsprojekt soll dem entgegenwirken.

 Jason Nilles (links) und Dennis Braunshausen informieren sich im „Aids-Truck“ von „Missio“ über die Immunschwäche-Krankheit, und welche Rolle sie in Ländern der Dritten Welt spielt. TV-Foto: Hermann Pütz

Jason Nilles (links) und Dennis Braunshausen informieren sich im „Aids-Truck“ von „Missio“ über die Immunschwäche-Krankheit, und welche Rolle sie in Ländern der Dritten Welt spielt. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. Vor allem in ärmeren Ländern ist Aids verbreitet. Fehlende Aufklärung der Bevölkerung und mangelnde Hygiene sind einige Gründe. Hinzu kommen Armut und eine schlechte Schulbildung, die die Ausbreitung begünstigen, wie Michaela Schneider-Körber vom katholischen Missionswerk "Missio" erklärt. "Missio" unterstützt Aids-Projekte in Ländern der Ditten Welt, betreibt aber auch in Deutschland Aufklärung - unter anderem mit dem "Aids-Truck", einer auf einem LKW installierten Ausstellung, die die Erkrankung und die Hintergründe ihrer Verbreitung in Afrika behandelt.

Nun machte der "Aids-Truck" in Saarburg Station. Rund 350 Haupt- und Realschüler sowie Schüler der Berufsbildenden Schule und der Propstey Taben-Rodt informierten sich an zwei Tagen über Aids und wie die Menschen auf dem "Schwarzen Kontinent" damit leben. Zur Verfügung standen den Jugendlichen neben Fotos und authentischen Dorf-Kulissen auch Medien wie Computer und MP3-Player. "Wir wollen, dass die Schüler über den Tellerrand hinausschauen und sehen, welche Rolle Aids in ärmeren Ländern spielt", sagte Schneider-Körber. Ziel sei, die Jugendlichen generell für Aids zu sensibilisieren, denn die Erkrankung sei auch in Deutschland nach wie vor präsent. "Im Jahr 2008 hatten wir die meisten HIV-Ansteckungen innerhalb eines Jahres", berichtete die Missio-Mitarbeiterin. Wie auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums nachzulesen ist, infizierten sich 2008 bundesweit 2806 Menschen mit HIV. Derweil ist das Aids-Wissen bei deutschen Jugendlichen oft lückenhaft, wie Saarburgs Jugendsozialarbeiter Bernd Bredin berichtet. "Häufig werden Empfängnisverhütung - beispielsweise mit der Pille - und der Schutz vor einer Ansteckung in einen Topf geworfen und verwechselt." Deshalb seien Maßnahmen zur Aufklärung und Prävention wichtig. Im Rahmen des Aufklärungsprojekts, das mit dem "Aids-Truck" begann, besuchen in den kommenden Tagen auch Mitarbeiter der Trierer Aids-Beratungsstelle die Schüler aus Saarburg und Taben-Rodt.

Im Unterricht soll das Thema später weiter vertieft werden. Initiator des Projekts ist das Fachgremium Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde Saarburg.

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