Wo Steiers Käddis Hirtenhaus stand

MERZKIRCHEN-KÖRRIG. Im Dorf kannte jedes Kind die alte Dame - und "Steiers Käddi", wie sie genannt wurde, liebte das Dorf. Vielleicht vermachte sie gerade deshalb der Gemeinde ihr Haus, an dessen Stelle die Körriger ihren neuen Dorfplatz erbaut haben.

Zahlreiche Bewohner des Ortes waren auf den Beinen, um sich vor der kleinen Kapelle zu versammeln, denn Pfarrer Erwin Puhl weihte das neue Dorfzentrum ein. Auch der Musikverein war angetreten und intonierte den Marsch "Flott voran". Flott voran waren schließlich auch die Bauarbeiten gekommen. Während einer Zeit von nur drei Monaten wurde planiert, gemauert und gepflastert, was das Zeug hielt. Das Ergebnis ist ein großzügiger Platz mit mehreren Bäumen, Pflanzenbeeten und Sitzmöglichkeiten. Über eine große Treppe gelangt man direkt zu dem kleinen Gotteshaus. Fast die Hälfte der Gesamtbaukosten von 99 000 Euro kam vom Land. Die andere Hälfte trugen die Gemeinde und ihre Bürger. Zeit, Kraft und Schweiß im Gegenwert von etwa 21 000 Euro steuerten viele freiwillige Helfer bei. Besonders das Engagement der Feuerwehr würdigte Bürgermeister Martin Lutz während der Feierstunde. Dank und Anerkennung zollten die Körriger allerdings nicht nur den tatkräftigen Helfern. Bis vor wenigen Jahren stand an der Stelle des neuen Dorfplatzes das alte "Hirtenhaus", das eine Dame, die im Volksmund "Steiers Käddi" genannt wurde, bewohnte. Noch zu Lebzeiten hatte Katharina Steier - so ihr bürgerlicher Name - der Gemeinde das Gebäude für die Zeit nach ihrem Ableben versprochen. Nach "Käddis" Tod 1998 wurde das Haus aufgrund des schlechten Bauzustandes abgerissen. Ein schöner, harmonischer und funktionaler Platz sei entstanden, betonte Lutz. Besonderes Augenmerk legte er auf die Funktionalität. Lutz schloss: "Wir wollten nicht nur einen schönen Platz, sondern auch eine Stätte der Begegnung schaffen." Nicht zuletzt durch die tatkräftige Hilfe der Bürger sei dies gelungen.

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